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21 November 2010
Luxus
Gerade wieder einmal musste ich mir in Deutsch Gedanken zu einem bestimmten Thema machen. Diesmal war es das Thema Luxus. Und als ich gerade so schön einen Essay verfasste und meine Gedanken noch weiter trieb als eigentlich die Idee der Sache war, erkannte ich plötzlich, dass jede und jeder das Wort "Luxus" in den Mund nimmt, ohne zu wissen, was es genau bedeutet.
Und wenn man es sich so überlegt, kann man Luxus ja eigentlich gar nicht definieren. Es ist ein sehr subjektiver Begriff.
Das Problem an dieser Sichtweise ist, dass man Luxus dann immer als etwas beschreibt, was man gar nicht hat. Wenn man sich also zum Beispiel sagt, dass Luxus ein grosses Haus mit Garten ist, dann hat man dieses Haus noch nicht, träumt aber davon. Das selbe lässt sich über Autos, Geld, Jobs, usw. sagen. Luxus ist also etwas, das man nicht hat aber vielleicht anstrebt.
Wenn man dann aber etwas Angestrebtes erreicht, dann will man noch mehr.
Man erinnere sich an das Märchen vom Fischer und seiner Frau von den Gebrüdern Grimm. Ein armer Fischer fängt einen Fisch, der sprechen kann und ihm erzählt, er sei ein verwunschener Prinz. Darauf hin wirft ihn der Mann ins Meer zurück. Der Fischer erzählt dies seiner Frau und diese will sogleich, dass er sich vom Fisch etwas wünscht. Sie möchte nämlich gerne in einer richtigen Hütte leben.
Schweren Herzens geht der Mann zum Strand und ruft nach dem Fisch. Dieser erscheint und erfüllt ihm den Wunsch.
Die Frau gibt sich jedoch nicht zufrieden und wünscht sich nacheinander ein Schloss, König zu sein, Kaiser zu sein, Papst zu sein... Alle diese Wünsche werden ihr vom Fisch erfüllt. Als sich die Frau jedoch auch noch wünscht, Gott zu sein, findet sie sich in der armseligen Behausung wieder, in der sie wohnte, bevor ihr Mann den Fisch gefangen und wieder frei gelassen hatte.
Natürlich kann man sagen, dass dieses Märchen aufzeigen will, dass man sich nicht überschätzen soll in seiner Gier, dass man sich nicht zu viel wünschen und nicht überheblich werden soll.
Es lässt sich aber auch gut für meine "Luxus-Thematik" verwenden:
Man steht am Ende da und ist gleich weit wie zuvor. Nichts hat sich verbessert, die Situation hat sich nur verändert. Man wünscht sich aber trotzdem immer noch mehr oder etwas anderes, als man hat.
Soll dies nun bedeuten, dass Luxus gar nicht erreichbar ist? Ein Mensch, der aus Sicht der andern luxuriös lebt, empfindet sein Leben als normal. Er lebt also seiner Meinung nach nicht im Luxus, Luxus ist für ihn mehr, als er hat.
Dies könnte man jetzt ewig so weiter spinnen und würde zu guter letzt dort landen, wo man begonnen hat. Am Anfang.
Lassen wir also das Philosophieren und verwenden wir das Wort "Luxus" von jetzt an nur noch als das, was es ist. Ein Wort, das einen subjektiven Zustand und den Wunsch nach einer Veränderung schillernd umschreibt.
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