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30 November 2010

Endlich Weihnachtsstimmung


Es geht immer sehr lange, bis ich in Weihnachtsstimmung bin. Dies liegt daran, dass ich kurz vor dem ersten Advent Geburtstag habe. Weihnachten oder nur schon Gedanken daran lasse ich gar nicht zu, bis mein Geburtstag vorbei ist. Aber dann geht es so richtig los.


Ich schreibe viele Gedichte, zünde Kerzen an (noch mehr als während den restlichen Monaten im Jahr), esse Gebäck und die besten Schokoladen der Welt und beginne zu dekorieren.
Dieses Jahr ist mir dies sehr leicht gefallen. Ich habe nämlich von einem Engelchen einen super Adventskalender zum Geburtstag bekommen. Dieser hängt in meinem Zimmer und nimmt sämtlichen Platz über meinem Bett und meinem Schreibtisch ein.
Gerade erst habe ich ihn aufgehängt und mein Zimmer duftet nun nach Schokolade und Zimt und Weihnachtsgebäck... Oder stelle ich mir dies nur vor? Vielleicht, weil es vor dem Fenster weiss und kalt ist und weil ich schon (fast) alle Geschenke beisammen habe?
Weihnachten kann kommen!


Auf jeden Fall euch allen eine wunderschöne Adventszeit und viel Vorfreude

Eponine

28 November 2010

Blerina und ihre Freunde

Blerina auf der Lauer

Einst hatte ich ein putziges kleines Haustier in (oder besser gesagt an) meiner Zimmerpflanze. Ich liebe Spinnen und beherbe vor allem während den kalten Wintermonaten einige dieser lieblichen Zeitgenossen in meinem Badezimmer.
Dieses kleine Tierchen jedoch hatte sich im Sommer in meiner Pflanze eingenistet und wollte schon bald wieder nach draussen. Also liess ich sie ziehen. Ich weiss nicht, wie es ihr geht und wo sie im Moment gerade "herumspinnt", Blerina, wenn du dies liest, melde dich :D

Natürlich habe ich meinen kleinen Liebling grosszügig gefüttert

Blerina (oben) verzerrt eine Ameise (unten)

Nun gibt es aber auch einige Zeitgenossen, bei denen ich es sogar noch ein wenig verstehe, wenn man sich vor ihnen ekelt (Angst kann ich jedoch fast nicht nachvollziehen). Leider ist mir beim unten aufgeführten Exemplar einer Grossen Winkelspinne (Tegenaria atrica) keine grössere Aufnahme gelungen, sonst hätte man ihre Schönheit viel besser erkennen können.

Körpergrösse ca. 2 cm, vermutlich weiblich (die Weibchen werden grösser als die Männchen und haben doppelt so lange Beine wie Körper), das ist mal ein Ding

Und dieses Spinne scheint einfach nur still und verträumt in ihrem Netz zu sitzen

Es könnte sich um eine grüne Krabbenspinne (Diaea dorsata) handeln, sie befand sich übrigens im Mückennetz oberhalb meines Bettes

Spaltenkreuzspinne (Nuctenea umbratica), leider im Schatten und darum nicht so gut erkennbar

Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus)

Diesem putzigen Kindergarten kann man einfach nicht widerstehen. Die Kleinen drängen sich dicht an dicht und wenn das Netz erschüttert wird...

...krabbeln sie in alle Richtungen, um sich bald darauf wieder zu versammeln


Mit diesen letzten und "versönlicheren" Spinnenbildern wünsche ich euch einen schönen Abend und eine wunderbare Zeit.

Bis ganz bald
Eponine

27 November 2010

Brief an deine Seele


Weisst du es noch? Erinnerst du dich noch an unsere langen Gespräche die wir führten und wie wir zusammen lachten und um den kleinen See am Rande des Dorfes herumtollten?
Wir rannten in unzähligen Sommern über die grüne Wiese, die wie ein blumenbestickter Teppich zu unseren Füssen lag. Die Sonne schien und manchmal regnete es auch. Dann stürzten wir uns in unsere Regenmäntel und gingen nach draussen in den Regen bis wir pitschnass bis auf die Haut waren und noch viel länger.
Im Winter packten wir uns dick ein und machten uns mit Mützen und Handschuhen ausstaffiert und einen schweren Schlitten ziehend auf den Weg zum Hügel, den wir stundenlang hinuntersausten. Später gingen wir zu mir oder zu dir nach Hause und tranken die heisse Schokolade, die uns unsere Mütter vorsetzten und stopften uns mit Plätzchen voll.
Doch schon bald kam die Zeit, in der wir getrennte Wege gingen, du deinen, ich meinen, aber immer blieben unsere Seelen auf eine geheimnisvolle Art und Weise miteinander verbunden.
Wir sahen uns immer seltener, aber trotzdem noch häufig genug, um jeweils einen ganzen Tag lang über Gott und die Welt zu diskutieren und gemeinsam zu lachen.
Wir hatten unsere eigenen Wohnungen und erinnerst du dich noch daran, wie wir uns immer an der Wegkreuzung beim Strassenschild trafen und uns auch dort wieder voneinander verabschiedeten?
Es war kälter geworden. Ein richtig starker und verschneiter Winter, und wir waren bereits einundzwanzig Jahre alt. Volljährig, aber noch längst nicht erwachsen und so bummelten wir wie in alten Zeiten durch das Dorf, in dem wir nebeneinander aufgewachsen waren und fühlten uns wieder ganz klein.
Die bunten und hell erleuchteten Schaufenster, der Schnee, der wie Puderzucker über allem lag und der weihnachtliche Duft nach Zimt und Muskatnuss versetzten uns in unsere Kindheit zurück und wir genossen die zahlreichen traumähnlichen Erinnerungen in stiller Andacht versunken.
Und wie es so ist, folgten ein Frühling und schliesslich auch ein Sommer auf den Winter.
Dieser folgende Sommer jedoch, war erschreckend anders als alles bisher Dagewesene.
Er sollte nämlich dein letzter Sommer werden.
Noch immer kann ich kaum fassen, was damals geschah, am Ort unserer Kindheit und Jugend, voller Träume und Sehnsüchte und voller Geheimnisse und Schatten.

Zu Anfang war eigentlich alles wie immer. Die Sonne schien, es war warm und die Luft war noch nicht zu stickig, sondern herrlich frisch.
An deinen roten Badeanzug kann ich mich noch immer erinnern, wie wenn es gestern gewesen wäre, nur liegt es schon mehr als vierzig Jahre zurück.
Was ich an jenem denkwürdigen Tage getragen habe, weiss ich nicht mehr, nicht einmal mehr eine schwache Erinnerung oder auch nur der Hauch einer Erinnerung ist mir davon geblieben.
Ich werde aber nie mehr in meinem ganzen Leben vergessen, wie die Luft plötzlich ganz still wurde und von einem Atemzug auf den nächsten von einem eigenartigen und auch beunruhigend bedrohlichen Sirren erfüllt war.
Es war, als hätte die Natur den Atem angehalten und dann begonnen, auf ein Ereignis zu warten, dessen Schrecken noch unbekannt war, der sich jedoch schon bald offenbaren würde.
Und dann auf einmal geschah es. Die Stille wurde durchbrochen von einem einzigen, markerschütternden Schrei. Deinem Schrei.
Für den Bruchteil einer Sekunde war alles still und erstarrt, und dann begann das Leben wieder von neuem. Vögel stoben in den Himmel und die Baumwipfel bewegten sich leicht im sanften Wind. Ich sehe es immer noch vor meinem inneren Auge, wie ich zum Ufer rannte, mir im wilden Lauf die Kleider vom Leibe riss, die ich über meinen Badeanzug trug und mich innerlich auf das schrecklichste gefasst machte, das ich je gesehen hatte.
Aber es kam noch schlimmer, als ich mir das in meinen grausamsten Albträumen hätte vorstellen können.
Als erstes stach mir dein roter Badeanzug ins Auge.
Dann sah ich den morschen Baumstamm, der wohl unter der Last seiner Äste und Zweige zusammengebrochen war. Seine Neigung war schon immer bedenklich gewesen, er hatte sich nur wenige Handbreit über dem Wasser befunden und gedroht, jeden Moment gänzlich umzuknicken.
Ich kann mir bis heute nicht erklären, was dich dazu bewegt hatte, in die Nähe des Baumes zu schwimmen. Uns war schon als wir klein waren immer und immer wieder eingeschärft worden, dass wir uns von jeglichen Bäumen, die bis hinunter zum Wasser ragten fernzuhalten hatten.
Aber wie es schien, hatten diese Mahnungen bei dir keine Wirkung gezeigt.
Ich stand wie gelähmt am Ufer, unfähig, mich zu bewegen oder gar zu realisieren, was ich sah. Dann plötzlich hörte ich einen weiteren Schrei, einen Schrei voller Schmerz und Angst und Wut. Als ich realisierte, dass der Schrei aus meiner Kehle drang, verlor ich das Bewusstsein.
Ich erwachte in einem Krankenhaus, in der Nähe unseres Dorfes und als ich meinen noch nassen Badeanzug auf einem Stuhl in einer Ecke des Zimmers sah, fiel es mir wieder wie Schuppen von den Augen, was passiert war.
Die Ärzte erklärten mir dann, dass ich von einem Passanten entdeckt worden war und die Sanitäter, die bald darauf eingetroffen waren, hatten nicht nur meinen, sondern auch deinen Körper gefunden, der unter dem Baumstamm begraben gewesen und schon keinen Funken Leben mehr in sich getragen hatte.
Von diesem Moment an war alles zerstört und in seinen Grundfesten erschüttert gewesen.
Ich musste mich Schritt für Schritt nach vorne, wieder ins Leben zurück tasten, immer mit der Angst im Rücken, einen Schritt vor und zwei Schritte zurück zu machen.
Aber ich lebte weiter, für dich und auch für mich. Ich trug unsere beiden Seelen in mir drin und vereinte sie in meinem Körper, meinem Denken, Fühlen und Handeln.
Es gelang mir, zu akzeptieren, hinzunehmen und zu realisieren, was geschehen war. Aber ganz verstehen werde ich wohl nie.

Nun bin ich älter geworden und die Schatten der Vergangenheit verfolgen mich noch immer.
Zwanzig Jahre unseres Lebens lebten wir Seite an Seite und teilten alles miteinander.
Wie Schwestern waren wir und nichts schien uns trennen zu können.
Jetzt sitze ich wieder hier, alleine an unserem See, um endlich mit allem abschliessen zu können, was war.
Wenn ich diesen Brief an dich beendet habe, werde ich aus einigen Zweigen und einem Stück Schnur ein Floss bauen, den Brief in einen kleinen Umschlag stecken und diesen fest auf dem Floss vertäuen.
Dann werde ich dem Gebilde einen leichten aber ausreichenden Stoss geben und zusehen, wie meine Worte an dich auf dem Floss entschwimmen und hoffentlich werde ich auch spüren, wie meine Seele immer leichter wird und endlich, endlich loslassen kann.
Es ist vorbei, ich habe nichts mehr zu sagen. Es bleibt mir nur noch, dir für deine wunderbare Freundschaft und die schönen Stunden zu danken, die wir zusammen erlebt haben.
Einige deiner Worte werde ich immer in meiner Erinnerung, fest in meinem Gedächtnis verankert bei mir tragen und vor allem die Erinnerung an dein Lächeln wird mich mein restliches Leben lang von innen erwärmen und mir die Kraft geben, die ich für alles was noch kommt benötige.
Mein Engel und meine selbst erwählte Schwester, du warst alles für mich und hast mir mit deinem viel zu kurzen Abstecher auf diese Welt mein Leben versüsst.
Bitte warte auf mich, ich werde bald nachkommen, denn auf dieser Erde gibt es nichts mehr für mich zu tun.
Pass gut auf dich auf und halte im Himmel ein Plätzchen für mich frei. Am liebsten dort, wo ich hingehöre. Direkt bei dir.

25 November 2010

Die Stille lebt

Wart ihr schon einmal auf einem Friedhof? Natürlich. Aber auch schon einmal, als es dunkel war? So ganz alleine, kurz vor Weihnachten und die Flammen der Kerzen flackerten im Wind?
Man könnte Agst kriegen aber der Frieden eines solchen Ortes raubt mir jedes Mal den Atem. Werden solche Dinge nicht in gewissen Geschichten als Mutproben dargestellt? Bei Nacht über den Friedhof... Aber so war es nicht. Ich stand also wieder einmal an einem Grab und dachte nach. Man denkt ja eigentlich immer nach, wenn man an einem Grab steht. An die Person, die dort begraben liegt, irgendwelche Erinnerungen, die man hat oder Probleme, mit denen man sich gerade beschäftigt.
Als ich genug nachgedacht hatte, beschloss ich, zu horchen. Und ich stand also da und horchte ganz tief in die schwere Stille hinein. Und wisst ihr was? Die Stille lebte. Vereinzelte Vögel sangen noch ihr Nachtlied, eine der vielen streunenden Friedhofskatzen durchstreifte ihr Revier und ich hörte in der Luft ganz feine Töne, Klänge, mehr in meinem Kopf als um mich herum.
Dies ist nicht der sich anbahnende Gehörschaden, es ist die Sprache der Stille, der Verstorbenen. Ich fühlte, wie mein Körper in der starren Kälte ganz warm und weich wurde. Wie in Watte gepackt stand ich da und wurde von einem Glücksgefühl durchströmt. Und da bemerkte ich, dass jemand hinter mir stand. Ich hatte jedoch niemanden an mich heran treten hören und so drehte ich mich nicht um. Ich versuchte, die Person hinter mir ganz bewusst wahrzunehmen aber es gelang mir nicht. Vielmehr bemerkte ich nun, dass nicht nur jemand hinter mir stand. Von allen Seiten umgaben mich die Schatten der Verstorbenen, die aber so viel Wärme verbreiteten.
Ich war ohne Angst aber gefesselt von diesem Augenblick. Ganz still und friedlich standen wir da und ich grüsste sie alle. Der Moment verflog ganz schnell als der Motor eines vorbei brausenden Autos ein wenig zu laut aufheulte. Langsam erwachte ich aus diesem tranceartigen Zustand.

Und wer mich nun für verrückt hält der versteht die Welt nicht richtig.
Ich bin mir sicher, dass ich in diesen wenigen Minuten die Anwesenheit der Verstorbenen, ihre Nähe, ihre Angst vergessen zu werden gespürt habe. Aber sie werden nicht vergessen, nie. Ihre Freundlichkeit und Wärme, ihre Liebe, die schönen Erinnerungen und ihre Taten und Werke werden uns allen immer im Gedächtnis, im Herzen bleiben.
Sie schützen und leiten, führen und beraten uns in unseren Träumen und der Friedhof ist ein Ort, an dem ich mich ihnen besonders nahe fühle.

Darum bin ich mir so sicher und ich weiss es ganz bestimmt: die Stille lebt.
Und so denkt besonders in dieser vorweihnachtlichen Zeit an eure lieben Verstorbenen und ihre Angehörigen. Sie werden euch immer beschützen.

Eponine

24 November 2010

Langsam geht was...

Endlich, endlich habe ich die magischen fünf erreicht. Die fünf Leser auf meiner Liste. Ich habe schon fast nicht mehr daran geglaubt. Aber natürlich wollte ich meinem noch sehr jungen Blog noch ein wenig Zeit geben, eine Gnadenfrist. Ich hätte ihn an Weihnachten gelöscht. Als ein Geschenk an mich selber (ich wäre einen ungelesenen Blog schmerzfrei losgeworden). Schön, dass ich mich nun nicht mehr mit solchen Gedanken herumschlagen muss :D

In diesem Sinne möchte ich alle meine Leserinnen und Leser noch einmal von ganzem Herzen willkommen heissen. Geniesst meine Texte, meine Fotos, schreibt mir, kritisiert mich, fragt mich, belehrt mich. So werden sich hoffentlich noch viele weitere gute Freundschaften bilden.

Euch allen eine wunderschöne Zeit und noch einmal HERZLICH WILLKOMMEN!

Beste Grüsse
Eponine

21 November 2010

Gärten und Parks in Montpellier

...wie ihr seht liebe ich Gärten...
Vor ein wenig mehr als einem Jahr habe ich zwei wundervolle Wochen in Montpellier verbracht. Dabei sind mir einige pflanzliche Sehenswürdigkeiten vor die Linse spaziert.
Ich kann gar nicht anders, als sie mit euch zu teilen:






Luxus


Gerade wieder einmal musste ich mir in Deutsch Gedanken zu einem bestimmten Thema machen. Diesmal war es das Thema Luxus. Und als ich gerade so schön einen Essay verfasste und meine Gedanken noch weiter trieb als eigentlich die Idee der Sache war, erkannte ich plötzlich, dass jede und jeder das Wort "Luxus" in den Mund nimmt, ohne zu wissen, was es genau bedeutet.
Und wenn man es sich so überlegt, kann man Luxus ja eigentlich gar nicht definieren. Es ist ein sehr subjektiver Begriff.
Das Problem an dieser Sichtweise ist, dass man Luxus dann immer als etwas beschreibt, was man gar nicht hat. Wenn man sich also zum Beispiel sagt, dass Luxus ein grosses Haus mit Garten ist, dann hat man dieses Haus noch nicht, träumt aber davon. Das selbe lässt sich über Autos, Geld, Jobs, usw. sagen. Luxus ist also etwas, das man nicht hat aber vielleicht anstrebt.
Wenn man dann aber etwas Angestrebtes erreicht, dann will man noch mehr.

Man erinnere sich an das Märchen vom Fischer und seiner Frau von den Gebrüdern Grimm. Ein armer Fischer fängt einen Fisch, der sprechen kann und ihm erzählt, er sei ein verwunschener Prinz. Darauf hin wirft ihn der Mann ins Meer zurück. Der Fischer erzählt dies seiner Frau und diese will sogleich, dass er sich vom Fisch etwas wünscht. Sie möchte nämlich gerne in einer richtigen Hütte leben.
Schweren Herzens geht der Mann zum Strand und ruft nach dem Fisch. Dieser erscheint und erfüllt ihm den Wunsch.
Die Frau gibt sich jedoch nicht zufrieden und wünscht sich nacheinander ein Schloss, König zu sein, Kaiser zu sein, Papst zu sein... Alle diese Wünsche werden ihr vom Fisch erfüllt. Als sich die Frau jedoch auch noch wünscht, Gott zu sein, findet sie sich in der armseligen Behausung wieder, in der sie wohnte, bevor ihr Mann den Fisch gefangen und wieder frei gelassen hatte.

Natürlich kann man sagen, dass dieses Märchen aufzeigen will, dass man sich nicht überschätzen soll in seiner Gier, dass man sich nicht zu viel wünschen und nicht überheblich werden soll.
Es lässt sich aber auch gut für meine "Luxus-Thematik" verwenden:
Man steht am Ende da und ist gleich weit wie zuvor. Nichts hat sich verbessert, die Situation hat sich nur verändert. Man wünscht sich aber trotzdem immer noch mehr oder etwas anderes, als man hat.
Soll dies nun bedeuten, dass Luxus gar nicht erreichbar ist? Ein Mensch, der aus Sicht der andern luxuriös lebt, empfindet sein Leben als normal. Er lebt also seiner Meinung nach nicht im Luxus, Luxus ist für ihn mehr, als er hat.
Dies könnte man jetzt ewig so weiter spinnen und würde zu guter letzt dort landen, wo man begonnen hat. Am Anfang.

Lassen wir also das Philosophieren und verwenden wir das Wort "Luxus" von jetzt an nur noch als das, was es ist. Ein Wort, das einen subjektiven Zustand und den Wunsch nach einer Veränderung schillernd umschreibt.

14 November 2010

Garten in Prag







Diese Fotos wollte ich einfach noch loswerden. Die Pflanzen und die umrankte Mauer sind einfach zu idyllisch, um sie in meinem Fotoalbum vergammeln zu lassen.

Von Kleinen und Grossen

Es gibt sie in verschiedensten Formen und Grössen. Was sie absondern ist wandelbar aber meistens undurchsichtig und zähflüssig. Häufig stinkt es zum Himmel, manchmal zieht es uns mit seinem betörenden Duft in den Bann.
Sie selber sind nicht immer nur schön anzuschauen.
Die Kleinen sind häufig kaum sicht- und vor allem nicht unbedingt fühlbar. Sie müssen ihre geringe Grösse und den unscheinbaren Einfluss mit Quantität überbrücken, wobei die Qualität häufig verloren geht oder nicht wahrgenommen wird, falls sie doch einmal vorhanden ist. Und es kann tatsächlich sein, dass sie Qualitäten haben.
Die, welche sich ein wenig dicker fühlen, halten sich für unschlagbar, sind sie doch präsent und nicht zu übersehen. Dennoch ist das, was sie häufig von sich geben, genau so klebrig, wie das der Kleinsten.
Dann gibt es noch die Langen, welche eine wunderbare Reichweite haben, sich jedoch häufig sehr ungeschickt anstellen, weil sie sich mit ihrer Grösse selber im Wege stehen und darum mehr Zeit aufbringen müssen, ihre Stolperfehler wieder auszubügeln.
Natürlich gibt es auch nahezu perfekt geformte, welche sich tatsächlich um die Bedürfnisse des Gegenübers kümmern und auch die eigenen Wünsche dabei nicht vergessen. Diese sind sogar in der Lage, eine für alle Seiten befriedigende Lösung zu finden.
Zum Schluss muss ich noch die Grossen erwähnen, die sowohl dick und eingebildet wie lang und einflussreich sind und für viele Mitmenschen nur noch einen Albtraum darstellen. Ihr Eindringen ins Geschehen hat häufig ein Blutbad und üble Erinnerungen zur Folge. Wenn sie dann tatsächlich einmal etwas Grossartiges zu unternehmen glauben, hinterlassen sie meistens nur Schmerz und Leid, wenn sie sich dann wieder dünn machen.
Die Hauptbeschäftigung der Grossen liegt darin, gross zu sein und gross zu bleiben.
Wen ich meine?
Politiker natürlich, was denn sonst?

Nachdenkliche Grüsse

Eponine

03 November 2010

Tristesse

Morgen über einem See

Es ist wieder Zeit, der Herbst schleicht unaufhaltsam vorbei und der Winter naht mit grossen Schritten. Zeit für Trübsal und Trauer. Wem wird es nicht manchmal kalt ums Herz, wenn er nach draussen in den Nebel blickt, wer denkt nicht einmal schwarz vor lauter Dunkelheit und Nacht.
"Winterdepression" wird sie dann manchmal genannt, diese Zeit von Herbst bis Frühling, während dieser der Mensch in Folge von Sonnenmangel und daraus resultierendem Vitamin D Mangel manchmal den Boden unter den Füssen verliert. Ein kleiner, romantischer Film, die Erinnerung an einen lieben Verstorbenen oder ein unnötiger Streit genügen und schon stürzen die Tränen.
An Weihnachten, dann, wenn das Fest der Liebe gefeiert wird und sich die Einsamen noch einsamer fühlen, schnellt die Suizidrate in die Höhe. Und die, welche Weihnachten überstehen, müssen auch noch Silvester alleine feiern.
Doch es ist so einfach, sich einsam zu fühlen, es ist so schön, auch einmal so richtig traurig zu sein, es sein zu dürfen. Für jedes Problemchen muss mittlerweile eine massgeschneiderte, preiswerte und sofortige Lösung gefunden werden.
Vielleicht geht es nur mir so. Aber ich geniesse es manchmal, traurig zu sein, zu weinen, zu klagen. Ich kann daraus auch Kraft schöpfen. Logisch darf diese Situation sich nicht zu einem Zustand entwickeln. Aber ich mag Tränen, ich mag Taschentücher, ich mag Schokolade und Kitschkomödien.
Ich fordere mehr Mut zur Traurigkeit und vor allem zur anmutig gelebten Traurigkeit, zur Tristesse. Gleichzeitig erwarte ich mehr Verständnis und Akzeptanz für die, welche wirklich leiden, wirklich Hilfe benötigen. Also nicht nur Mut zur Tristesse, auch Mut dazu, Menschen auf ihre Probleme oder ihre sich bereits zu einem Zustand entwickelte Situation anzusprechen.
Und jetzt werde ich in die Dunkelheit hinaus blicken, mich für eine kurze Zeit von diesem vielbeschworenen Vitamin D lossagen und so richtig schön gemütlich ein paar Tränen vergiessen.

Gute Zeit und geniesst die wunderschöne Stimmung am Morgen, wenn die Sonne dann doch einmal aufgeht. Vielleicht rührt euch ja dieser Anblick zu Tränen...

Eponine