Hallo liebe Buchmenschen
Heute schmeisse ich ein letztes Mal mit alten Zahlen aus dem Jahr 2017 um mich, dann ist dieses ereignisreiche und wunderschöne Jahr wohl definitiv vorbei. Zeit also, noch einmal auf buchige Highlights (und ich warne euch vor, 2017 war ein Jahr voller buchiger Highlights) und meine einzelnen Statistiken zurückzublicken. Ausserdem möchte ich genau die Bücher noch einmal erwähnen, welche mich im Jahr 2017 besonders berührt, beschäftigt und unterhalten haben.
Die (leider ein wenig klägliche) Statistik der gelesenen Bücher 2017:
Ganz ehrlich? Ich bin irgendwie enttäuscht. Tatsächlich habe ich mir ein wenig mehr erwartet, also eine grössere Anzahl gelesener Bücher, ein kleinerer SuB usw. Aber dies wird sicher besser im Jahr 2018, wie man sich dies immer so schön sagen kann :-) Übrigens sind es im Jahr 2017 drei gelesene Bücher weniger geworden (66) als im Jahr zuvor (69) und hoffe nun, 2018 wieder ein wenig näher an die Hundertergrenze zu kommen.
Was aber überrascht: nicht im Januar und Februar, wo ich voller guter Vorsätze war, sondern im Juli, dichtgefolgt von Juni und September, meinen zweitarbeitintensivsten Monaten im Jahr, habe ich mehr gelesen (oder einfach dünnere Bücher). Gegen Ende des Jahres war nichts mehr zu machen. Hatte ich mir doch tatsächlich in der Zeit zwischen den Jahren ein wenig mehr Ruhe und Lesezeit erwartet, war da so gar nichts. Dafür ist die Wohnung aufgeräumt und geputzt wie nie, das musste einfach sein. Und bei so einer grossen Fläche und so viel Stauraum sammelt sich ja immer einiges an.
Und hier die hoffentlich sehnlichst erwarteten Lese-Highlights des vergangenen Jahres:
Meine Highlights aus dem Genre "Wohlfühl-Jahreszeiten-Roman" (ja, das Genre gibt es, ist amtlich):
Im Frühling habe ich eine neue Autorin für mich entdeckt und zwar war dies Debbie Johnson. Ihr Buch "
Frühstück mit Meerblick" wollte ich aufgrund des wunderschönen Covers lesen und habe eine romantische Liebesgeschichte erwartet. Dies war dann auch der Fall, aber noch viel mehr. Trauer, Drama, eine berührende Familiengeschichte und ganz viel Tiefgang einerseits, eine fantastische, sympathische und authentische Protagonistin andererseits. Was will man mehr?
Im Sommer war ich mit Hermien Stellmacher und "
Katzenglück und Dolce Vita" in der Toscana. Dort habe ich Lesestunden mit einem witzigen, tiefgründigen und einfach nur überzeugenden Roman verbracht. Wie es der Titel schon sagt, spielen flauschige Vierbeiner eine grosse Rolle in dieser Geschichte und was man ebenfalls nicht vergessen darf: kulinarische Hochgenüsse (ich sage nur: Spargel mit Spiegelei und Parmesan, danke für den Tipp Hermien) sorgen ebenfalls für Unterhaltung und buchige Gaumenfreuden.
Dann hat mich im Herbst ein Buch begleitet, das mich in eine meiner Lieblingsstädte entführt hat und zwar nach Prag. Gleich drei Frauen treffen sich in dieser märchenhaften Stadt an einer Hotelbar. Drei Leben, drei Geschichten prallen aufeinander und drei Herzen hoffen darauf, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Ihr wisst sicher schon, welches Buch ich hier meine und zwar handelt es sich um "
Wintersterne" von Isabelle Broom.
Meine Highlights aus dem Genre "Jugendbuch":
Im März wurde es bei mir bunt. Mit "
Ich gebe dir die Sonne" von Jandy Nelson habe ich ein poetisches, trauriges, vielschichtiges, zum Nachdenken anregendes, liebevoll geschriebenes Jugendbuch mit zauberhaftem Humor, ganz viel Geschwisterliebe und überhaupt Liebe in jeder Form, mit bunten Farben, Gedanken und einer Sprache, die mit so viel Wucht daherkommt, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte.
Ohne die liebe
Brösel wäre ich nie auf mein nächstes Highlight aufmerksam geworden. Sie hat nämlich das Buch "
Vierzehn" von Tamara Bach vorgestellt und mich damit neugierig gemacht. Wenn ich das Buch nur mit einem Wort beschreiben müsste, wäre das "Leerstelle". Und dies ist alles andere als negativ gemeint. Tamara Bach schafft es nämlich - und dies mit nur wenigen Worten - Figuren, Bilder und Schauplätze direkt und in 3D zum Leser zu beamen. So wird eine Geschichte erzählt, die sich immer mehr zu einem Ganzen zusammenfügt und die aus Leerstellen besteht, die sich mit den Gedanken des Lesers und der Protagonistin füllen.
Meine Highlights aus dem Bereich "Hochspannung":
Und hier gibt es zuerst ein Buch aus dem Krimigenre. Dieses Buch ist aber nicht ein Krimi, wie man ihn so auf den ersten Blick erwarten würde. Es ist nämlich ein Regionalrimi mit einem wunderbar kauzigen Kommissar, mit viel Witz, Spannung und Lokalkolorit. Auch Dialekt wurde gesprochen und weil dies der zweite Fall des Kommissars Kluftinger war (was aber bei Krimis ja oft keine grosse Rolle spielt), sind die anderen Fälle auf meine Wunschliste gewandert. Und nun muss ich euch natürlich noch sagen, um welches Buch es sich hier überhaupt handelt und zwar ist dies "
Erntedank" von Volker Klüpfel und Michael Kobr.
Die nächste Empfehlung im Bereich "Hochspannung" ist ein Thriller, der mich mit seinem Titel und Cover für sich eingenommen hat. Mit "
In ewiger Schuld" von Harlan Coben habe ich atemlose Lesestunden voller tiefgründiger Spannung, verstrickter Erzählstränge, Psychospielchen und Verfolgungsjagden verbracht. Dieses Buch hat mich bestens unterhalten, mich neugierig auf alle Bücher aus den Genres Krimi/Thriller auf meinem SuB gemacht und so total in Leselaune gebracht.
M
eine Higlights aus dem Bereich "Biografie/Lebensgeschichte":
Biografien waren schon immer Teil meines Leseverhaltens und im vergangenen Jahr habe ich gleich zwei Bücher aus diesem Bereich gelesen, die mich berührt, beeindruckt und begeistert haben. Zuerst wäre da einmal "
Der Lärm der Zeit" des Romanciers Julian Barnes. Mit Respekt und Einfühlvermögen nähert er sich dem Leben und Werk und nicht zuletzt der Person Dmitri Schostakowitsch und dessen Rolle in Sowejtrussland. Biografische Meilensteine mischen sich überzeugend mit romanesken Elemten und laden zum Mitdenken ein.
Die Autobiografie "
Durch Mauern gehen" der beeindruckenden Performance-Künstlerin Marina Abramović ist ein wahrer Lesegenuss. Auf eine Kindheit im kommunistischen Serbien folgen ereignisreiche Jugendjahre an der Seite anderer grosser Künstler und führen Abramović irgendwann hinaus in die grosse, weite Welt. Stets ihren Überzeugungen folgend und stets kompromisslos steht sie im wahrsten Sinne des Wortes mit Haut und Haaren für sich und ihre Kunst ein. In "Durch Mauern gehen" erzählt Abramović aber nicht nur von ihrer Arbeit, ihren überzeugenden Performances und der Geschichte der Länder, in denen sie leben und arbeiten durfte, vielmehr spielt auch die Liebe in all ihren Facetten, inklusive Schmerz und Verletzungen eine grosse Rolle. Als wäre dies noch nicht genug Stoff für ein grandioses Leseerlebnis, beeindrucken zahlreiche Abbildungen in schwarz-weiss und Farbe nachhaltig.
Mein Highlight aus dem Bereich "Abenteuer":
Viele von euch wissen mittlerweile wahrscheinlich schon, wie sehr ich mich im Sommer vor einem Jahr in die grüne Insel Irland verliebt habe. Dies ist nicht nur mir so ergangen. Auch Tony Hawks, der nach einer verlorenen Wette - abgeschlossen im nicht mehr ganz nüchternen Zustand - einen Monat lang mit einem Kühlschrank durch Irland reisen muss. Aus diesem Müssen wird irgendwann ein Wollen, eine ganz grosse Liebe zu diesem wundervollen Land und seinen Bewohnern. "
Mit dem Kühlschrank durch Irland" ist eine Liebeserklärung, ein Abenteuerroman, eine Gesellschaftsstudie und vor allem beste Unterhaltung.
Mein Jahreshighlight 2017:
Und natürlich ist es einigen von euch vielleicht bereits klar, aber ich möchte euch mein Jahreshighlight 2017 nicht vorenthalten und setze deshalb zu einem lauten Trommelwirbel an. Am meisten berührt, bewegt, mitgerissen, schockiert und überzeugt hat mich noch ganz kurz vor Jahresende (und ich bin so froh darum): "
Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky.
"Mariana Leky ist mit "Was man von hier aus sehen kann" ein überragendes Werk gelungen, das heraussticht und sich komplett von der Masse abhebt. Dies gelingt ihm nicht mit schrillen Farben und lauten Worten, sondern mit einer berührenden und mitreissenden Stille und Intensität, einem Schmerz, der so überraschend und überwältigend vom Leser Besitz ergreift, dass man sich weder darauf vorbereiten, noch davon befreien kann, aber auch so vielen zum Weinen schönen, tröstenden Worten und Gesten, dass man sich nach dem Straucheln wieder fängt und das Buch nach dem Lesen der letzten Seite schliesst und von da an immer in seinem Herzen mitträgt."
Meine gelesenen Seiten im 2017:
Nach diesen vielen Empfehlungen (und ich habe noch gesagt, dass es ein Jahr der Highlights war) interessiert es euch vielleicht nun noch, wie viele gelesene Seiten ich im Jahr 2017 zu verbuchen habe. Und ich kann zu meiner Überraschung mitteilen, dass ich wenig mehr als 2'000 Seiten mehr gelesen habe, (nämlich 20'680) als noch ein Jahr vorher (18'668) Also weniger Bücher, mehr Seiten. Passt. Irgendwie.
Neuzugänge, die mich im Jahr 2017 erreicht haben:
Ich wollte meine Neuzugänge drastisch reduzieren. Dies ist mir auch tatsächlich gelungen. Waren es im Jahr 2016 noch 89 Bücher, die bei mir eingezogen sind, durften 2017 "nur" noch 46 Bücher in mein SuB-Regal wandern. In einigen Monaten war ich sehr streng mit mir, in anderen Monat ist es mir leider nicht gelungen. Und von meinem
Ziel, im Jahr noch maximal zwölf Buchkäufe und zwölf Rezensionsexemplare zu verbuchen, bin ich damit immer noch weit entfernt.
Für viele von euch vielleicht besonders spannend ist erneut die Verteilung der Neuzugänge in den verschiedenen Kategorien "gekauft", "Rezensionsexemplar", "geschenkt bekommen" und "Treppenhausbücher", also Bücher, die ich irgendwo in Bücherkisten oder Treppenhäusern gratis mitgenommen habe. Vor allem auf die reduzierten Buchkäufe bin ich sehr stolz, da liege ich sogar unter meiner
Vorgabe von zwölf Büchern.
Und nun kommen wir noch zum letzten Punkt in meinem heutigen Post und ich bewundere alle, die bis hier durgehalten habe. Ich kann auch schon kaum mehr und bitte euch deshalb, diese letzte Hürde mit mir zu nehmen :-) und zwar geht es um meine:
SuB-Entwicklung im Jahr 2017:
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, habe ich damals im
Mai rigoros auf- und vor allem ausgeräumt und dies war seeeeehr wohltuend für mich und meinen SuB. Bis September ist der SuB dann weiter geschrumpft und nun gegen Ende Jahr wieder gaaaanz wenig angestiegen. Aber im aktuellen Jahr möchte ich weiter reduzieren, mehr lesen, weniger Rezensionsexemplare anfragen und vor allem immer auch wieder ein wenig ausräumen, was ich gar nicht mehr lesen möchte.
Und nun bin ich sehr gespannt auf euer Feedback, eure Reaktionen, eure Statistiken. Lasst mir Links und Inputs gerne in den Kommentaren da, ich würde mich riesig freuen.
Alles Liebe und schlaft gut
Livia