Wintergäste - Rezension

Dieses Buch habe ich in einer Leserunde bei Lovelybooks gelesen, vielen Dank für das Leseexemplar.

Wintergäste - Sybil Volks

Beschreibung des Verlages:
»All das Kommen und Gehen in unserer Familie begann mit einem angekündigten Tod und einem unangekündigten Sturm. Mond und Flut, Schnee und Sturm, Brüder und Schwestern, Geliebte und ungeborene Kinder trafen ohne Vorwarnung aufeinander. Über Nacht verwandelte sich unser Haus in eine Insel im Eismeer und unsere Sippe in eine Gemeinschaft Schiffbrüchiger.«
Die Nachricht von Inge Boysens Tod war ein Fehlalarm. Doch da haben sich Kinder und Kindeskinder bereits in dem kleinen Haus hinter dem Deich versammelt. Kurz vor dem Jahreswechsel schneidet ein Schneesturm Haus Tide und seine Bewohner von der Außenwelt ab. Während draussen die Welt vereist, kochen im Innern alte Feindseligkeiten und neue Sehnsüchte hoch.
Drei Generationen in einem eingeschneiten Inselhaus - in wenigen Tagen entfaltet sich zwischen ihnen das Leben in seiner ganzen Tragik, Komik und Magie.

Meine Meinung:
Von diesem Buch wurde ich leider vom Mittelteil an bis fast zum Schluss ziemlich enttäuscht. Am Ende aber kam noch einmal Fahrt auf und ich konnte mich wieder ein wenig mit dem Buch versöhnen. Aber noch einmal von Anfang an: die ersten Sätze des Buches lest ihr oben bei der Beschreibung und genau so vielversprechend geht es auch weiter und alle Personen und ihre persönlichen Lebensumstände werden vorgestellt. Zugegeben kommen da einige Probleme, Beziehungschaos, alte Konflikte und Streitigkeiten zusammen und ans Licht. Lügen, Betrug, verborgene Sehnsüchte und ganz viel Drama machen das Ganze dann aber schnell zu einer viel zu überladenen Story mit künstlich erzeugten Höhepunkten und Streitereien, die so nicht nötig gewesen wären. Im Mittelteil bleibt die Handlung fast ganz stehen. Aber am Ende geschieht noch einmal ziemlich viel und das hat mir dann wieder ein wenig besser gefallen.

Schreibstil und Handlung:
Der Schreibstil und die Sprache sind sehr schön gehalten, tolle und bunte Bilder werden erzeugt und stimmige, intelligente Sätze halten den Lesefluss aufrecht. Nur leider kann der Plot da nicht mithalten und die vielen überladenen Szenen und das künstlich erzeugte Drama halten die Handlung eher auf, als dass sie diese voran treiben. Wo Tiefgang, Spannung und ernste Lebensfragen sein sollten, werden unpassende und somit leider auch unglaubwürdige Situationen konstruiert, die leider einige noch so schöne Sätze zerstören und tolle Gedankengänge unterbrechen. Trotzdem gab es ein paar wirklich gelungene Ideen. Berit zum Beispiel, schreibt die Geschichte, in der sie sich gerade befindet, dies gefiel mir sehr. Auch Inge ist eine tolle Figur, die mit ihrem Witz und Schalk und ihren lange geplanten und manipulativen Ideen dafür sorgt, dass die Familie überhaupt erst zusammen kommt und zu gewissen Aussprachen gezwungen wird.

Fazit:
Ich weiss nicht, was ich genau von diesem Buch halten soll. Der Schreibstil ist fantastisch, die Sprache wunderschön und so viele Gedankengänge und innere Monologe sind absolut gelungen. Aber die Handlung führt nicht wirklich zu einer sinnvoll konstruierten Geschichte.

Zusätzliche Infos:
Titel: Wintergäste
Autorin: Sybil Volks
Taschenbuch: 416 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 21. August 2015
ISBN: 978-3-423-26080-0

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