Das Regenorchester

Das Regenorchester - Hansjörg Schertenleib

Klappentext:
Nachdem seine Frau gegangen ist, lebt ein Schriftsteller allein in seinem Haus in Irland. Da begegnet er Niamh, einer sechzigjährigen Irin, die ihn zum Chronisten ihres Lebens macht. Sie führt ihm die Wunder des alten, untergegangenen Irland vor Augen und erzählt ihm von ihrer verlorenen Liebe. Voller Poesie und mit großer Sprachkunst erzählt Hansjörg Schertenleib eine unerhörte Liebesgeschichte.

Inhalt:
Sean heisst eigentlich nicht Sean, aber Niamh nennt ihn Sean. Und weil Niamh die einzige Person ist, mit der Sean wirklich viel zu tun hat, bleibt er bei diesem Namen. Er hat auch niemand in seinem Leben, der ihn anders nennen könnte. Seine Frau hat ihn verlassen und der Papagei, den sie mit ihm verlassen hat, spricht nur ein paar Worte Schweizerdeutsch. Während er über Geschichten brütet, erzählt im Niamh ihm eine viel grössere Geschichte, eine Geschichte, die nur das Leben schreibt. Ihr Leben, ihre Liebesgeschichte. Sean lernt die Frau immer besser kennen, er zeichnet ihre Geschichte auf Tonband auf und bringt sie, sobald er zu Hause angekommen ist, auf Papier. Nach und nach merkt er, dass er von Niamh und ihren Erfahrungen lernen kann und versucht, sein eigenes Leben wieder ein wenig zu ordnen.

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich auf eine Empfehlung hin gekauft und auch darum, weil mir das Cover so gut gefallen hat. Ich mag es sehr, wenn Geschichten leise und poetisch erzählt werden. Es geht zwar um ganz grosse Gefühle, Angst, Verlust, Liebe, Schmerz und zerbrechliches Glück. Aber trotzdem wirkt die Stimmung im Buch nie aufgeregt oder zu Tode betrübt. Es ist viel mehr so, als würde man Niamh selber zuhören. Als würde man hören, wie sie mit ruhiger Stimme und der Zigarette zwischen den Lippen schon fast sachlich ihr Leben ausbreitet. Sie bleibt fast immer in diesem Plauderton, weil sie zu viele Schmerzen ertragen musste. Nun kann sie die Emotionen nicht mehr an sich heran lassen und erzählt lieber von einem neutralen Standpunkt aus. Und wenn die Emotionen stärker werden, während dem sie erzählt und sich erinnert, dann schickt sie Sean nach Hause oder fragt ihn nach seinem Leben.

Die Personen:
Schon wieder habe ich es mit einer gebrochenen Männerfigur zu tun. Das scheint dieses Jahr mein Thema zu sein. Sean ist aber nicht verzweifelt gebrochen, sondern vor allem betäubt. Während er Niamhs Geschichte lauscht und sich Gedanken zu seinem eigenen Leben und seiner Beziehung macht, ist er immer wieder gezwungen, sich zu strukturieren. Anfangs ist seine einzige Struktur, dass er das Haus verlassen und zu Niamh gehen muss. Später beginnt er, Ordnung zu schaffen in seinen Gedanken, in seinen Gefühlen und in seinem Alltag. Niamh ist eigentlich genau gleich wie Sean, aber sie ist gleichzeitig das genaue Gegenteil von Sean. Während er durch sie angeregt damit beginnt, seine Scheidung zu verarbeiten, hat sie ihr ganzes Leben lang darauf gewartet, ihre Geschichte zu erzählen. Sie befreien sich nun aber zusammen und nur mit der Hilfe des Gegenübers von ihrem Schmerz. Gemeinsam gelingt es ihnen, über ihre Gefühle zu sprechen und doch muss jeder für sich mit seinen Verletzungen klar kommen.

Die Handlung:
Auch wenn das Ende ein wenig absehbar war, was in dieser Geschichte keine Rolle spielt und auch kein Minuspunkt ist, gefiel mir die Handlung sehr, sehr gut. Ich fand es vor allem spannend, dass immer zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit hin und her gependelt wurde. So erfuhr man nach und nach eine Etappe aus Niamhs Leben und parallel dazu immer einen Schritt, den Sean in seinem Leben nach der Scheidung nach vorne machte.

Meine Empfehlung:
Ich kann dieses Buch von ganzem Herzen weiter empfehlen. Es eignet sich für wahre Literaturliebhaber, die nicht immer nur Tempo, Action und grosses Drama brauchen, sondern für Fans von poetischen Erzählungen und zerbrechlichen Konstrukten.

Zusätzliche Infos:
Autor: Hansjörg Schertenleib
Taschenbuch: 228 Seiten
Verlag: atb
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-7466-2571-3

Kurzrezension: Sowjetische Musik im Licht der Perestroika


Sowjetische Musik im Licht der Perestroika - Herausgegeben von Hermann Danuser, Hannelore Gerlach und Jürgen Köchel

Inhalt:
Texte verschiedenster Musikwissenschaftler und Zeitzeugen wurden ins Deutsche übersetzt und in diesem Buch gesammelt. Darin finden sich Beschreibungen von Kompositionstechniken, Erklärungen für die Häufigkeit oder auch die Ablehnung gewisser Techniken, Berichte über Komponisten, Stile und Stilmittel und über einzelne Randerscheinungen, sowie grössere Strömungen der sowjetischen Musik. Auf Betrachtungen und Aufsätze zu oben genannten Themen folgen Interviews mit Komponisten und am Ende des Buches findet sich eine alphabetisch geordnete Auflistung sowjetischer Komponisten mit Kurzbiografie, Werkverzeichnis und Zitaten zum Thema Stil und Stilmittel. Fotografien und ein umfangreiches Quellenverzeichnis beenden dieses Buch.

Meine Meinung:
Viele in diesem Buch behandelte Themen waren mir schon bekannt, aber es ist sinnvoll, so viele Meinungen und Interpretationen zum unendlich grossen und darum fast nicht greifbaren Thema "Sowjetische Musik" in einen Kontext zu bringen und als Buch zu verlegen. Es dient als umfassendes Nachschlagewerk, ist sehr verständlich aufgebaut und geschrieben und lässt sich Kapitel für Kapitel lesen, weil die Kapitel abgeschlossene Beiträge sind.
Die Komponistenbiografien und die Zitate der Komponisten haben mir persönlich am meisten geholfen. Für meine Bachelorarbeit ist es sehr wichtig, die Situation, in der die Komponisten lebten und arbeiteten zu verstehen, was nicht immer ganz einfach ist. Und auch wenn sie in ihren kurzen und auch längeren Zitaten vor allem davon erzählen, welche Stilelemente sie für eine Kompostition wählen, so erfährt man in diesen Beiträgen doch sehr viel über den Geist der Zeit und vorherrschende Meinungen.

Fazit:
Dieses Buch ist extrem komplex und es liest sich überhaupt nicht flüssig, es ist aber verständlich geschrieben und ein tolles Nachschlagewerk. Ich empfehle es gerne an alle Musikbesessenen und vielseitig Interessierten weiter.

Zusätzliche Infos:
Herausgegeben von: Herausgegeben von Hermann Danuser, Hannelore Gerlach und Jürgen Köchel
Gebunden: 476 Seiten
Verlag: Laaber
Sprache: Deutsch
ISBN 3-89007-120-1

P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich - Cecelia Ahern

Klappentext:
Holly und Gerry hatten einen einfachen Plan: für den Rest ihres Lebens zusammenzubleiben. Doch nun ist Gerry tot, ein Gehirntumor. Und Holly weiss nicht, wie sie alleine weiterleben soll. Dann entdeckt sie, das Gerry ihr während seiner letzten Tage Briefe geschrieben hat...

Inhalt:
Plötzlich steht Holly alleine da. Ohne Job, weil sie ihre Arbeit aufgegeben hatte, um Gerry zu pflegen, einsam im grossen Haus, weil sie vorhatten eine Familie zu gründen und ohne Gerry, weil der Tumor über Gerrys Leben gesiegt hatte. Im Alter von dreissig Jahren Witwe zu sein, bringt Holly immer wieder an den Rand der Verzweiflung. Wie nur in aller Welt soll sie ohne Gerry leben? Krampfhaft klammert sie sich an jedes Kleidungsstück, jede Erinnerung, an jedes Andenken und verschwindet so immer mehr in ihrer eigenen Welt. Doch plötzlich erhält sie ein Paket, das zehn Briefe beinhaltet. Zehn Briefe von Gerry an Holly, die ihr die nächsten zehn Monate erleichtern und ihr mit jedem Monat ein bisschen mehr helfen sollen, Gerry loszulassen und zu leben.

Meine Meinung:
Ich wollte dieses Buch schon sehr viele Male kaufen, habe es dann aber doch nicht getan. Irgendwann habe ich mir den Film mit meinen beiden besten Freundinnen angeschaut, später mit meinem besten Freund und irgendwann einmal auch mit meinem Liebsten. Ich hörte zwar von überall her, dass das Buch erstens besser sei als der Film (davon liess ich mich aber nicht beirren, weil das schliesslich immer von irgendwem gesagt wird) und dass das Buch zweitens eine völlig andere Geschichte beinhalte als der Film. Dies glaubte ich schon eher. In einem Anfall von Bücherkaufrausch kaufte ich mir gleich drei Bücher von Cecelia Ahern und werde diese alle während meiner Liebesroman-Challenge lesen.

Gesamteindruck:
"P.S. Ich liebe Dich" schien mir von Anfang an ein Buch zu sein, welches wohl die eine oder andere Träne provozieren würde, vor allem, weil ich eher nah am Wasser gebaut bin. Dass ich aber fast während der ganzen Lektüre hemmungslos herumheulen würde, hätte ich mir wirklich nicht gedacht. Aber genau so war es. Natürlich liegt es daran, dass die Geschichte einer jungen Frau, die ihren Mann wegen einem Tumor verliert und dann herausfindet, dass er ihr Briefe geschrieben hat, um sie zu trösten, an sich schon sehr traurig ist. Die starken Emotionen werden aber meiner Meinung nach hauptsächlich vom schlichten und beschreibenden Stil hervorgerufen, in dem dieses Buch verfasst ist. Ich konnte mich von Anfang an sehr gut in Holly hinein versetzen und weil Holly so tapfer war und weil von der Autorin kein Drama inszeniert, sondern einfach nur eine sehr berührende Geschichte geschrieben wurde, wirkt die Handlung sehr authentisch und berührt darum um so mehr. Übertrieben theatralische Formulierungen wie "ihr unglaublicher Kummer schnürte ihr das Herz ab", "dicke Krokodilstränen strömten aus ihren Augen" oder "ihr herzzerreissendes Schluchzen war bis auf den Flur zu hören" sucht man also vergeblich in diesem Buch und das ist gut so.
Cecelia Ahern lässt die Liebe leben und zeigt uns brutal auf, dass man jede Sekunde im Leben geniessen muss, weil das Glück genau so schnell vergehen kann, wie es zu uns gefunden hat. Sie bewegt dazu, häufiger "Ich liebe dich" zu sagen und es auch zu meinen und dankbar zu sein für jeden Augenblick.

Personen:
Holly ist eine tolle Persönlichkeit, ich mochte sie von Anfang an und bewunderte sie für ihre Stärke und Entschlossenheit in ihrer wirklich tragischen Situation. Ich stellte sie mir als wunderschöne Frau vor, konnte mich aber fast gar nicht auf die Beschreibungen konzentrieren, weil ich immer die Film-Holly vor Augen hatte (die ihre Sache auch wirklich sehr gut gemacht hat).
Hollys beste Freundinnen Sharon und Denise waren mir im Buch teilweise ein wenig zu aufdringlich. Sharon und ihr Mann allerdings waren in erster Linie nett-aufdringlich und haben sich vorbildlich um Holly gekümmert. Denise war mir zu arrogant und oberflächlich, auch wenn ich gemerkt habe, dass sie Holly wirklich mochte und unterstützen wollte, weshalb ich ihr eigentlich nicht grundsätzlich böse sein konnte.
Von Daniel hingegen hätte ich mehr erwartet. Aber vielleicht war es sein Recht, sein Glück erneut zu versuchen und ich denke auch, dass er eigentlich schon intelligent und sehr charmant ist. Wahrscheinlich hat er einfach einen komischen Frauengeschmack (mehr verrate ich definitiv nicht).

Empfehlung:
Meiner Meinung nach ist dieses Buch ein sehr treffend beschreibendes und darum extrem berührendes Buch. Es verdient die Bezeichnung "Liebesroman" voll und ganz und schafft den Spagat zwischen unendlicher Traurigkeit, Witz, Unterhaltung und kurzweiligen Wendungen in der Handlung. Ich empfehle euch dieses Buch sehr gerne weiter und denke, dass es nicht in erster Linie für Frauen, sondern für zur Liebe fähige Menschen geschrieben wurde, die ein schönes, nachdenklich stimmendes Buch lesen wollen.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Cecelia Ahern
Taschenbuch: 414 Seiten
Verlag: Fischer Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Christine Strüh
ISBN  978-3-596-16133-1

Viele, viele Neuzugänge

Dieses Buch habe ich bei Lovelybooks gewonnen und ich darf damit an einer Leserunde teilnehmen.
Alle unten stehenden Bücher habe ich in einer Schachtel am Strassenrand gefunden und natürlich sofort nach Hause geschleppt. Vor allem "Vom Winde verweht" wollte ich schon immer einmal lesen...







Neuzugang

Dieses Buch hat mich gerade erreicht. Ich habe es von Blog dein Buch bekommen und freue mich schon darauf, es zu lesen. Das Cover sieht in Echt noch schöner aus, als auf dem Bild.

Ich wünsche euch einen tollen Start in die Woche
Livia

Lesemarathon bei Lillys Corner

http://lillys-corner.blogspot.ch/2014/02/feenglanzchallenge-20-special-event-12.html

Bei Lilly hat heute wieder ein Lesewochenende gestartet, bei dem man sich viele zusätzliche Feenglanzpunkte holen kann.
Man muss einfach diese Fragen beantworten und darf die Seiten jedes gelesenen Buches doppelt
zählen.



Die Fragen: 

Vor dem Start
- Zeigt ein Foto der Lektüre mit der ihr in den Marathon startet
- Schreibt den ersten Satz auf der Seite, auf der ihr loslegt mit Lesen


Ich beginne das Lesewochenende wieder mit einem Sachbuch und nutze den Marathon gleich als Anreiz, dieses sehr komplexe und dicke Buch zu lesen. Es sollte eigentlich schon lange gelesen sein, aber ich kam einfach nicht dazu...
Der erste Satz auf der Seite, auf der ich beginne (S. 81 von 476):

"Seit Jahrhunderten hat es sich eingebürgert, die Ostseeländer Estland, Lettland und Litauen als Baltikum zu bezeichnen und sie für den nordeuropäischen Raum als Grenze zwischen Ost und West zu betrachten."

Ihr seht, es beginnt schon sehr sachlich, ist aber wirklich informativ geschrieben und absolut spannend. Weil ich es für meine Arbeit so oder so lesen muss, mache ich das Beste daraus.

Nach 100 gelesenen Seiten
- Beschreibt die Hauptfigur mit drei Adjektiven
Es gibt in diesem Buch eigentlich keine Hauptfigur. Trotzdem möchte ich euch die Protagonistin, die "sowjetische Musik" kurz vorstellen. Sie ist umfassend, vielschichtig und bewegend. Sie hat alles nur Vorstellbare durchgemacht. Zensur, Krieg, Revolution...
Genau darum wohl schafft sie es, darzustellen, was mit Worten nicht auszudrücken ist.

Auf der Hälfte des Buches
- Entspricht das Buch bisher euren Erwartungen
Auch hier muss ich sagen, dass meine Erwartungen eigentlich übertroffen wurden. Das Buch ist viel informativer und aufschlussreicher, als ich mir erhofft hatte, was mir natürlich sehr gut gefällt.

75 Seiten vor Schluß
- Wie spannend ist es gerade auf einer Skala von 1-10
Die letzten 75 Seiten sind vor allem Quellentexte und ich habe hier einige spannende Informationen gefunden. Nur lesen sich Quellentexte an sich nicht gerade flüssig und es war teilweise schon ein wenig anstrengend.

Nach der letzten Seite
- Schreibt eure Meinung zum Buch in 5 Sätzen
Dieses Buch hat mich viel gelehrt. Es ist sehr komplex und auf eine bewundernswerte Weise umfassend. Ich hätte nie gedacht, dass ich es schaffen würde, so viele Texte und Berichte auf so grossen Seiten zu lesen und bin schon ein wenig stolz auf mich. Das Lesen hat mir eigentlich keinen Spass bereitet und wenn ich Aufwand und Ertrag vergleiche (wie viel Zeit habe ich investiert, wie viele Infos kann ich tatsächlich verwenden), ist meine Bilanz seeehr im Minus. Trotzdem denke ich, dass man sich in seinem Leben schon einmal - zumindest querlesend und überfliegend - mit ans Monumentale grenzender Fachliteratur auseinander gesetzt haben sollte.

5 mal 75 und zwei mal 476 sind 1327 Punkte


Vor dem Start
- Zeigt ein Foto der Lektüre mit der ihr in den Marathon startet
- Schreibt den ersten Satz auf der Seite, auf der ihr loslegt mit Lesen

Ich kann nicht einfach nur ein Sachbuch lesen und lese darum parallel dazu diesen Roman zu Ende. Es ist 21.10 Uhr und ich beginne auf Seite 100 (von 228) mit folgendem Satz:

"Wir bekamen den Lohn am Donnerstagabend, und es kam vor, dass wir freitags nicht zur Arbeit gingen."

Nach 100 gelesenen Seiten
- Beschreibt die Hauptfigur mit drei Adjektiven
Sean wurde von seiner Frau verlassen, hat sich aber schon ein wenig von ihr lösen können und kümmert sich um Niamh, die ihm ihre Geschichte erzählt. Er ist selbstständig, still und hilfsbereit.

Auf der Hälfte des Buches
- Entspricht das Buch bisher euren Erwartungen
Es übertrifft meine Erwartungen sogar! Es ist wunderschön geschrieben und die Handlung ist sehr gelungen. Mir gefällt vor allem der stetige Wechsel zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit.

75 Seiten vor Schluß
- Wie spannend ist es gerade auf einer Skala von 1-10
In diesem Buch geht es eigentlich nicht um Spannung, sondern um grosse, aber leise Gefühle. Es ist unglaublich tiefgründig und ich kann darum keine Spannungspunkte verteilen.

Nach der letzten Seite
- Schreibt eure Meinung zum Buch in 5 Sätzen
Ich weiss nicht, ob ich es in fünf Sätzen schaffe... Aaalso: Dieses Buch hat mich total begeistert. Ohne gross auf die Tränendrüsen zu drücken und mir die Tragik direkt vor die Füsse zu werfen lässt es den Leser an einer grossen Liebesgeschichte teilhaben. Es ist unglaublich tiefgründig, erzählt eine Familiengeschichte und auch die Geschichte einer langjährigen Freundschaft. Zudem schafft es der Autor, gleich zwei tragische Handlungen, die Geschichte vom verlassenen Sean und die Geschichte von Niamh, miteinander zu verknüpfen. Wie er dies schafft, bewundere ich. Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, Geschichten so parallel und zueinander passend zu erzählen, fliesst die Handlung nur so dahin.

5 mal 75 und zwei mal 228 sind 831 Punkte

Vor dem Start
- Zeigt ein Foto der Lektüre mit der ihr in den Marathon startet
- Schreibt den ersten Satz auf der Seite, auf der ihr loslegt mit Lesen

Endlich, endlich, endlich beginne ich mit diesem Buch.
Ich starte auf Seite 1 (von 415) mit folgendem Satz:

"Holly drückte den blauen Baumwollpulli fest ans Gesicht."

Nach 100 gelesenen Seiten
- Beschreibt die Hauptfigur mit drei Adjektiven
Holly ist traurig, mutig und 





und noch zwei mal 75 Punkte dazu machen insgesamt 2308 Punkte

Und jetzt ihr Lieben ist es 1.30 Uhr zwischen Sonntag und Montag und ich gehe schlafen.
Liebe Grüsse und eine gute Nacht
Livia

Schwelender Sturm

Legend 02, Schwelender Sturm - Marie Lu

Vorsicht Spoiler!
Dieses Buch ist der zweite Band einer Trilogie und meine Rezension kann darum Spoiler enthalten. Hier geht es zum ersten Band.

Klappentext:
Wenn Liebe zur Legende wird

Der Zweck heiligt die Mittel, oder?
Den einen Menschen loszuwerden, der die Verantwortung für dieses ganze verfluchte System trägt, scheint mir ein ziemlich kleiner Preis dafür zu sein, eine Revolution in Gang zu setzen.

Ein Leben im Untergrund.
Ein Kampf gegen Unterdrückung und Gewalt.
Und eine Liebe, die dem Hass entgegentritt.
Eine Liebe, die Freiheit und Gerechtigkeit verheisst.
Dies ist die Geschichte von Day und June.
Sie sind eine Legende und die Hoffnung der Republik.

Inhalt:
June und Day schliessen sich auf ihrer Flucht vor der Macht der Republik eher widerwillig den Patrioten an. Während Day diese Lösung als einzige Möglichkeit sieht, seinen Bruder zu befreien und sein Bein heilen zu lassen, hegt June Zweifel und leistet den Eid nur, weil sie Day helfen will.
Um den Patrioten ihre Treue zu beweisen, müssen June und Day den neuen Elektor Anden töten, was sich als eine Aufgabe erweist, die von ihnen vollen Körpereinsatz und grosses Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten fordert. Doch Junes Zweifel am Auftrag der Patrioten und der Bösartigkeit von Anden werden durch einige rätselhafte Ereignisse und Begebenheiten geschürt.
Einmal mehr muss sie versuchen, nur auf ihre innere Stimme zu hören und sie spürt erneut, dass sie nur ein kleines Rädchen in der Maschinerie der Politik ist. Gelingt es ihr rechtzeitig herauszufinden, auf welcher Seite sie steht und wer zu den Guten gehört?

Meine Meinung:
Nun ja, der erste Band konnte mich ziemlich gut überzeugen, sonst hätte ich mir den zweiten nie gekauft. Aber der zweite Band machte es mir wirklich nicht gerade leicht.
Ehrlich gesagt dachte ich, dass ich schneller voran kommen würde und dass mich die Geschichte mehr und besser fesseln könnte. Ausserdem musste ich immer wieder an die "Tribute von Panem" denken und es waren mir einfach zu viele Parallelen zwischen den Hauptfiguren, dem Staat und der Überwachung vorhanden. Irgendwie haben sich sogar während dem Lesen die Erinnerung an die "Tribute von Panem" und die Handlung von "Schwelender Sturm" vermischt.

Die Hauptpersonen June und Day waren mir im zweiten Band auch zu wenig ausgearbeitet. Mit ihrer angedeuteten Liebesgeschichte, die in meinen Augen keine Liebesgeschichte sondern pubertäre Plänkelei war, und mit Veränderungen im Denken wird immer wieder zu vermitteln versucht, dass die beiden erwachsener geworden sind. Nur kann ich zwei Fünfzehnjährige, die ihre Republik retten müssen und sich dabei die ganz Zeit wegen Kleinigkeiten in die Haare kriegen irgendwie nicht ernst nehmen. Wenn sie nur zwei Jahre älter gewesen wären und sich auch so verhalten hätten, hätte diese Geschichte wohl anders auf mich gewirkt.

Die Geschichte von June und Day empfinde ich generell nicht als Liebesgeschichte und ich würde sie wohl auch nicht als dies empfinden, wenn die Protagonisen älter wären. Ich frage mich nur, warum das Buch als Liebesgeschichte verkauft wird oder warum zumindest im Klappentext so viel von Liebe steht, die zur Legende macht und wird. Verkauft sich ein Buch dann besser?
Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller gewesen, diese Geschichte komplett auszuklammern und vielleicht mehr an der Geschichte von Tess oder Anden zu arbeiten oder den Schreibstil ein wenig tiefgründiger zu gestalten. Muss sich denn in jedem Buch die Protagonistin in den Protagonisten verlieben und umgekehrt? Und muss daraus immer so eine komplizierte pubertäre Sache entstehen?
Ich frage dies vor allem, weil die Geschichte sonst schon so viel hergibt und weil man den Schwerpunkt viel mehr auf die Gesellschaft und die Politik legen könnte.
Ich denke, dass man eine Liebesgeschichte in dieser ganzen Handlung besser bleiben lassen sollte, wenn man sie nicht glaubwürdig einbringen kann. Aber das ist meine Meinung.

Die Handlung finde ich ansonsten sehr gelungen und überzeugend vermittelt. Nur hat mich der Schreibstil nich so sehr gefesselt. Das liegt aber nicht an der Qualität des Schreibstils, sondern daran, dass er mir einfach nicht gefallen hatte. Ein wenig mehr Tiefe hätte ich mir aber in jedem Fall gewünscht.

Fazit:
Eine insgesamt eher etwas flache Fortsetzung mit einer für meinen Geschmack zu künstlich konstruierten Liebes- oder doch nicht Liebesgeschichte.
Ich werde den dritten Teil auf jeden Fall lesen, weil ich die Reihe einfach vollständig haben will und weil ich schon wissen will, wie die Geschichte ausgeht. Es eilt allerdings überhaupt nicht mit dem dritten Teil.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Marie Lu
Fester Einband: 442 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Sandra Knuffinke und Jessica Komina
Verlag: Loewe
ISBN 978-3-7855-7395-2

Kurzrezension "Erfahrungen"

Dmitri Schostakowitsch, Erfahrungen - Herausgegeben non Christoph Hellmundt und Krzysztof Meyer

Inhalt:
"Erfahrungen" enthält Aufsätze, Erinnerungen, Reden, Diskussionsbeiträge, Interviews und Briefe von Dmitri Schostakowitsch und dient damit als Ergänzung zu seiner Biografie. Um Zeit, Denken und Leben dieses grossen Komponisten besser verstehen zu können, leistet dieses Buch einen grossen Beitrag. Es gibt nicht nur mehr Auskunft über die Person Dmitri Schostakowitschs sondern lässt auch tief in geltende Regeln und Einschränkungen eintauchen und an Privilegien teilhaben, mit denen Komponisten dieser Zeit täglich zu tun hatten.

Meine Meinung:
Dmitri Schostakowitsch war kein Schriftsteller, sondern Komponist und das wusste er sehr genau. Seine vorsichtig formulierten Gedanken zu seinem eigenen Werk stehen strengen und ehrlichen Kritiken und Aufsätzen zu Werken seiner Zeitgenossen gegenüber. Die Texte haben keinerlei literarischen Anspruch, sie lassen aber - vielleicht genau dadurch - einen ganz eigenen Charme und eine Bescheidenheit und Hingabe vermuten, die den Komponisten sofort sehr sympathisch machen.
Es war für mich sehr spannend, diese vielen Beiträge, die von Schostakowitsch erhalten sind, zu lesen. Ich bin mit meinen Gedanken und durch meine Bachelorarbeit fast täglich mit dem System der Sowjetunion und dem Leben der Komponisten konfrontiert. Wenn ich dann noch so viele Zitate eines Menschen lese, von dem ich vor allem die Musik kenne, lässt mich dies auch seine Musik besser verstehen. Ich habe dann immer das Gefühl, diesen Menschen ein wenig zu kennen.
Aber auch hier gilt wieder; wer sich nicht sehr für Musik interessiert und über keinerlei Hintergrundwissen zur Sowjetunion verfügt, wird sich mit diesem Buch sehr schwer tun. Mehr als bei der Biografie wird Wissen vorausgesetzt oder nur auf einen Namen hin verwiesen, den man dann kennen oder nachschlagen muss, um zu verstehen, wer in welchem Kontext gemeint ist. Wer jedoch die Biografie gelesen hat oder bereits über ein grosses Wissen verfügt, wird mit diesem Buch keine Probleme haben.

Fazit:
Es empfielt sich ein gewisses Vorwissen und ein Interesse für das sehr spannende Leben von Schostakowitsch. Dann dient dieses Buch als Bereicherung und kann gut verstanden werden.

Zusätzliche Infos:
Herausgeber: Christoph Hellmundt und Krzysztof Meyer
Taschenbuch: 360 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Russisch
Übersetzt von: Christoph Hellmundt
Verlag: Phillipp Reclam jun. Leipzig (1983)
Printed in the German Democratic Republic
Lizenz Nr. 363. 340/108/82

Ich verschenke "Unter dem Frangipanibaum"

Ihr Lieben, sicher habt ihr bemerkt, dass ich dieses Buch einfach nur geliebt habe. Es ist natürlich in seiner Sprache nicht ganz einfach und hat auch einen hohen Anspruch an den Leser, was mir persönlich ganz gut gefällt.
Ich habe es euch zu Recht als "kleinen Schatz" präsentiert und wer sich noch an meinen ersten Post zu diesem Buch erinnern kann, weiss, dass ich mir zwei Exemplare davon gekauft habe. Ursprünglich wollte ich das zweite Exemplar einer Freundin geben, die ich in diesem Post erwähnt habe. Ich habe mir aber ein viel tolleres Freundschaftsgeschenk überlegt, das ich aber jetzt hier nicht verraten kann und möchte jemandem von euch nun mein zweites und ungelesenes Exemplar schenken. Weil ich vor kurzem die 100-Leser-Grenze geknackt habe, soll dieses Buch ein Geschenk für Leserinnen und Leser dieses Blogs sein.

Wie könnt ihr dieses Buch bekommen?
  • Hinterlasst mir unter diesem Post bis zum 1.3.14 einen Kommentar mit der E-Mailadresse, unter der ihr zu erreichen seid und erzählt mir in wenigen Worten, warum ihr dieses Buch gerne lesen möcht. Wer die E-Mailadresse nicht veröffentlichen will, kann sich auch auf froschknutscher@gmail.com für dieses Buch bewerben
  • Seid oder werdet Leser dieses Blogs, dieses Geschenk soll ein kleiner Dank für eure Treue sein
  • Es ist egal, aus welchem Land ihr kommt, ich verschicke das Buch gerne ans andere Ende der Welt
Ich freue mich auf eure Kommentare und hoffe, das Buch ganz bald einem neuen Besitzer zu schenken.
Liebe Grüsse und noch ein schöner Sonntag
Livia

Neuzugänge (und ich kann nichts dafür, also fast nichts...)

Also zuerst muss ich anmerken, dass ich diese Bücher nicht gekauft habe. Dies befreit mich zumindest was meine Buchkaufeinschränkung anbelangt von jeglicher Schuld.

"Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat" habe ich vom Blanvalet-Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Ich wollte eigentlich im Moment keine Rezensionsexemplare annehmen, machte aber bei diesem Buch eine Ausnahme, weil mich die Beschreibung unglaublich fasziniert hat.


"Das schwarze Herz" ist ein Treppenhausbuch und ich konnte heute im Treppenhaus einfach nicht daran vorbei gehen. Also habe ich es mitgenommen und auf meinem SuB einquartiert.


Wer kennt die Bücher und gibt es auch Buchkaufeinschränkungen, die ihr immer wieder gekonnt umgeht?

Unter dem Frangipanibaum

Mia Couto - Unter dem Frangipanibaum

Klappentext:
In Moçambique stossen verschiedene Welten aufeinander: die politische Vergangenheit des ehemaligen Koloniallandes und postkommunistischen Staates, die Konflikte der Gegenwart und zeitlose, mythische und magische Geschichten. In einem Altersheim in der Provinz, wo ein Todesfall aufgeklärt werden soll, versucht Inspektor Izidine Naíta Klarheit in dem Gespinst der geheimnisvollen Aussagen der Bewohner zu gewinnen. Im Schatten des Frangipanibaums auf der Terrasse über dem Meer lauscht er allabendlich ihren merkwürdigen Geschichten. Dabei taucht er immer tiefer in ihre fantastische Welt ein und sieht sich zugleich auch mit der politischen Vergangenheit des Landes konfrontiert.

Inhalt:
Izidine Naíta hat studiert, ist gebildet und wird von einem Geist bewohnt. Aufgrund seines langen Aufenthaltes im Ausland, wird er von seinen Landsleuten wie ein Ausländer und - schlimmer noch - wie ein Weisser behandelt. Dies macht es ihm nicht gerade leicht, seinen aktuellen Fall, einen Mordfall ohne Leiche, aufzuklären. Die Bewohner eines Altersheimes, die zugleich als Zeugen, wie auch als Täter in Frage kommen, lassen ihn nicht an sich heran. Sie verstricken sich in widersprüchliche Aussagen und Izidine merkt schnell, dass alle Befragten einen Grund hatten, den Vorsteher des Heimes zu töten und dass es in diesem Fall um viel mehr als den Tod eines Menschen, sondern um einige politische und gesellschaftliche Probleme geht.
In seinen Befragungen erfährt er viel über ganz alte afrikanische Traditionen, an die er sich teilweise nicht einmal mehr erinnern kann und muss so nach und nach lernen, die Sprache zu sprechen, die nicht seine Ausbildung im diktiert, sondern die, welche von den alten Menschen gesprochen und gelebt wird.

Meine Meinung:
Mia Couto gilt als einer der wichtigsten Erzähler Afrikas und wie sich aus dem Vorwort von Henning Mankell schliessen lässt, ist seine Art zu erzählen die absolut typische Erzählsprache afrikanischer Schrifststeller. Realität und Fiktion, alte Bräuche und neuste Wissenschaft und Tag- und Nachtträume mischen sich in diesem Büchlein zu einer sagenhaften und poetischen Geschichte, die das Herz mit ihren Worten direkt berührt und die Fragen beantwortet, die nie gestellt wurden und Antworten fordert, die man einfach nicht geben kann.
Ihr seht, ich war begeistert, aber meine Begeisterung und die Faszination für die Geschichte lassen sich nur sehr schwer in Worte fassen.
Alles beginnt mit Ermelindo Mucanga, der als Toter über das Leben und Sterben philosophiert und der es mit Hilfe eines Pangolins schafft, in den lebenden Körper von Izidine Naíta zu gelangen. Ermelindo Mucanga wirkt ab dann als Erzähler, der sowohl die Innensicht des Inspektors, wie auch die afrikanischen Gebräuche und das Wissen um den Tod genau kennt und dem Leser schildert. Er ist es, der auf Missstände in seiner eigenen Vergangenheit hinweist und er schafft es, Gefühle und Regungen des Inspektors zu erfassen. Die Rahmenhandlung um den Tod Ermelindo Mucangas ist insofern wichtig, dass sie Leerstellen in der darauf folgenden Handlung füllt oder zu füllen versucht. Ob und wie genau dies mit der Wirklichkeit übereinstimmen kann, bleibt dahin gestellt, ist aber überhaupt nicht wichtig.
Man könnte sagen, dass die Erzählweise afrikanischer Autoren stetig zwischen Fantasy, Gegenwartsliteratur und hinstorischem Roman schwankt. Aber genau diese Schubladisierung wird der Literatur und auch dem vorliegenden Buch in keinster Weise gerecht. Es geht hier um viel mehr als darum, eine Geschichte zu erzählen. Menschen sollen zum Nach- und Überdenken, zum Lesen, Leben und Lieben gebracht werden. Menschen sollen dazu bewegt werden, auf die Kraft der Natur zu vertrauen und trotzdem ihren Verstand und ihre Fähigkeit zu Zweifeln zu benutzen und Menschen sollen durch dieses Buch wieder lernen, genauer auf Missstände zu achten, nicht wegzuschauen, wenn Unrecht geschieht und die alten Menschen in einer Gesellschaft und ihr enormes Wissen zu respektieren und zu schätzen und ihnen das Recht darauf einzuräumen, auch ab und zu wieder kindlich zu sein, genau so, wie wir es vielleicht auch wieder einmal sein werden.

Fazit:
Dieses Buch über den Kreislauf der Natur und des Lebens, über das Sterben und den Tod wird in einer Sprache erzählt, die Traum und Wirklichkeit Eins werden lässt und die unsere Herzen direkt berühren kann.

Zusätzliche Infos:
Autor: Mia Couto
Taschenbuch: 152 Seiten
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Moçambiquanisches Portugiesisch
Übersetzt von: Karin von Schweder-Schreiner
ISBN  978-3-293-20404-1

Lesemarathon bei Lilly

http://lillys-corner.blogspot.ch/2014/02/feenglanzchallenge-event-1-februar-2014.html

Lilly hat heute einen Lesemarathon gestartet, bei dem man sich zusätzliche Feenglanzpunkte für ihre Feenglanzchallenge holen kann und hier sind die Regeln:
- Meldet euch hier per Kommentar für das Lesewochenende an
- Erstellt einen Post, den ihr hier verlinkt. (Bitte einen für dieses Wochenende und dann noch mal nächstes Wochenende in einem neuen Beitrag)
- Beantwortet die Fragen, um die Feenglanzsonderpunkte zu erhalten (in eurem Beitrag)
- Zählt eure Seiten doppelt, wenn ihr das Buch beendet habt! (Ebenfalls im Beitrag festhalten)



Samstag, 15.2.14

Die Fragen: 

Vor dem Start
- Zeigt ein Foto der Lektüre mit der ihr in den Marathon startet
- Schreibt den ersten Satz auf der Seite, auf der ihr loslegt mit Lesen



Ich erlaube es mir, mit einem Buch zu beginnen, das ich für meine Bachelorarbeit lese. Es muss ja nicht immer Belletristik sein, Sachbücher sind ein absolut tolles Genre.
Ich hoffe, dass ich dieses Buch heute beenden und vielleicht sogar ein zweites Buch lesen oder zumindest beginnen kann.

Der erste Satz auf der aktuellen Seite:

"Mit dem Namen Mozart sind für mich die lichtesten, freudigsten Kindheitserinnerungen verbunden." (S. 111)


Nach 100 gelesenen Seiten
- Beschreibt die Hauptfigur mit drei Adjektiven
Bei mir ist die Hauptfigur ja eigentlich Schostakowitsch, weil er über sein Leben, seine Erfahrungen und andere Komponisten schreibt. Drei Adjektive wären: bescheiden, kritisch, höflich

Auf der Hälfte des Buches
- Entspricht das Buch bisher euren Erwartungen
Natürlich entspricht das Buch meinen Erwartungen, es fährt so fort, wie es begonnen hat und zeigt Erfahrungen und Kritiken des Komponisten auf. Es lässt mich sogar mehr wissen, als ich erhofft habe und ich habe auch eine Erkenntniss gewonnen, die ich gut für meine Arbeit verwenden kann.

75 Seiten vor Schluß
- Wie spannend ist es gerade auf einer Skala von 1-10
Also wenn man ganz genau zählt, dann befinden sich die letzten 75 Seiten im Anhang und der ist ziemlich langweilig. Ich zwinge mich zwar dazu, ihn zu lesen, weil er einige spannende Infos enthält, weshalb ich immer ein wenig blättern muss, er liest sich aber nicht wirklich flüssig. Wenn man die 75 letzten Seiten der Erfahrungen anschaut, so ist es dort sehr spannend. Also zumindest ich fand es sehr spannend, weil ich Dinge erfahren habe, die ich vorher nicht wusste und die mich auf jeden Fall weiter gebracht haben.

Nach der letzten Seite
- Schreibt eure Meinung zum Buch in 5 Sätzen
Dieses Buch hat mir einige wertvolle Informationen geliefert. Ich finde schon, dass es als Ergänzung zur Biografie von Schostakowitsch als sehr lesenswert anzusehen ist. Natürlich hat es einen sehr hohen Anspruch an den Leser und setzt auch eine gewisse musikalische Allgemeinbildung voraus. Trotzdem kann es durchaus auch von einer interessierten Person gelesen werden, die bereit dazu ist, einige Dinge nachzuschlagen. Ich empfehle das Buch also bedingt weiter an jemanden, der sich wirklich dafür interessiert, bin aber der Meinung, dass es eine sehr gute Sammlung an Zitaten und Berichtet enthält und dass es sich darum lohnt, dieses Buch zu lese.

2 mal 360 plus 5 mal 75 macht 1095 Feenglanzpunkte


Neues Buch ca. 22.30 Uhr gestartet:
Vor dem Start
- Zeigt ein Foto der Lektüre mit der ihr in den Marathon startet
- Schreibt den ersten Satz auf der Seite, auf der ihr loslegt mit Lesen

"Neben mir schreckt Day aus dem Schlaf hoch."

Ich beginne bei diesem Buch auf der ersten Seite und eigentlich steht es gar nicht auf der Leseliste für den Februar. Es hat mich aber einfach so aus dem SuB-Regal heraus angelacht und nun habe ich halt damit begonnen :-)

Nach 100 gelesenen Seiten
- Beschreibt die Hauptfigur mit drei Adjektiven
June: mutig, manipuliert, trainiert
Day: entschlossen, geheilt, flink

2 mal 442 plus fünf mal 75 macht 1259 Feenglanzpunkte


Sonntag, 16.2.14

Ich habe gestern noch ziemlich lange weiter gelesen und bin nu in der Mitte des Buches angelangt.
Es ist gerade 11.46 Uhr am Sonntag und dies sind meine Antworten:

Auf der Hälfte des Buches
- Entspricht das Buch bisher euren Erwartungen
Ehrlich gesagt dachte ich, dass ich schneller voran kommen würde und dass mich die Geschichte mehr und besser fesseln könnte. Vielleicht kommt dies alles noch, aber ich muss immer wieder an die Tribute von Panem denken und es sind mir einfach zu viele Parallelen zwischen den Hauptfiguren, dem Staat und der Überwachung vorhanden.

75 Seiten vor Schluß
- Wie spannend ist es gerade auf einer Skala von 1-10
5 ehrlich gesagt finde ich es mässig spannend und auch generell mässig...

Nach der letzten Seite
- Schreibt eure Meinung zum Buch in 5 Sätzen
Der zweite Teil dieser Trilogie konnte mich leider nicht so sehr überzeugen. Ich wurde zu oft an die Tribute von Panem erinnert und das hinterlässt einen eher schalen Nachgeschmack. Ab und zu kam Spannung auf und ich fühlte mich gut unterhalten. Doch manchmal hatte ich richtige Mühe, weiter zu lesen. Das Ende hat mich eher überzeugt und ich werde den dritten Teil wahrscheinlich auch lesen, nur werde ich das Buch sicher schnell wieder vergessen.

Es ist jetzt genau 19.20 Uhr auf meinem Computer und ich werde das Buch wohl heute nicht mehr beenden. Vielleicht fesselt es mich aber so, dass ich nicht mehr aufhören kann. Auf jeden Fall beginne ich jetzt einmal mit der Beantwortung der Fragen und kann mir so vielleicht doch noch einige Punkte sichern.

Die Fragen: 

Vor dem Start
- Zeigt ein Foto der Lektüre mit der ihr in den Marathon startet
- Schreibt den ersten Satz auf der Seite, auf der ihr loslegt mit Lesen


Erster Satz des Buches:

"Zwei Wochen und vier Tage nachdem mich meine Frau verlassen hatte, lernte ich Niahm kennen."

Nach 100 gelesenen Seiten
- Beschreibt die Hauptfigur mit drei Adjektiven

Auf der Hälfte des Buches
- Entspricht das Buch bisher euren Erwartungen

75 Seiten vor Schluß
- Wie spannend ist es gerade auf einer Skala von 1-10


Nach der letzten Seite
- Schreibt eure Meinung zum Buch in 5 Sätzen

Tagesgedanken "Was will uns der Valentinstag sagen?"

In dieser Rubrik äussere ich mich in unregelmässigen Abständen zu aktuellen oder für mich interessanten Themen. Ihr dürfte gerne mitmachen und auf eurem eigenen Blog einen Post zum Thema erstellen und wenn ihr wollt, könnt ihr mein Bild gerne übernehmen. Hinterlasst dann einen Kommentar zu eurem Post, damit ich ihn verlinken kann. Natürlich könnt ihr hier auch einfach mit einem Kommentar mitdiskutieren.



Was will uns der Valentinstag sagen?

Während früher am Valentinstag noch handgeschriebene und schüchtern in der Kleidung oder der Schulmappe versteckte Briefchen und in Nachbars Garten gepflückte Blumen als Zeichen der grossen Liebe verschenkt wurden, überbieten sich heute reiche Ehemänner und betuchte Liebhaber mit Restaurantbesuchen, Unmengen von Blumen Schokolade und Schmuck. Angespornt durch Werbung von Blumenhändlern und Confisseuren fühlen sich Jahr für Jahr mehr Menschen, meistens Männer, verpflichtet, ihren Partnerinnen und Partnern Geschenke von grossem materiellen Wert zu machen. Wie Weihnachten wurde auch der Valentinstag, eigentlich eine gute Idee, kommerzialisiert und aufs brutalste ausgeschlachtet.

Die meisten Männer fühlen sich verpflichtet, ihren Freundinnen/Frauen/Geliebten zumindest Blumen zu schenken. Viele Frauen, die in einer Beziehung leben und trotzdem leer ausgehen, weil sich ihre Partner entschlossen haben, den Valentinstag nicht zu zelebrieren, oder die diesen Tag schlicht und einfach vergessen haben, sind enttäuscht oder fühlen sich ihren reich beschenkten Freundinnen gegenüber schon fast minderwertig. Muss dies so sein?
Und müssen es immer die Männer sein, die ihre Freuen beschenken (müssen)? Was gibt gewissen Frauen das Recht, von ihren Männern Blumen zu fordern? Und was führt sie dazu, Sätze zu sagen wie "Ich finde auch, dass der Valentinstag teilweise ein wenig überbewertet wird, aber so denkt mein Mann wenigstens einmal im Jahr daran, mir Blumen zu schenken"? Ist es die Pflicht der Männer, Blumen zu schenken, Frauen zum Essen einzuladen? Kann nicht auch die Frau einmal ein Wochenende im Hotel buchen und ihren Mann damit überraschen? Können nicht auch Frauen Blumen nach Hause bringen und ihren Liebsten mit Geschenken überhäufen?
Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass keine Frau auf der Welt ein Recht darauf hat, von ihrem Mann Blumen oder andere Geschenke zu fordern. Und ich denke, dass kein Mann sich von seiner Frau oder von der Gesellschaft dazu gezwungen fühlen sollte. Für eine Beziehung und für das Aufrechterhalten der selben braucht es nämlich immer zwei und dabei sollten die Rollen nicht zu stereotyp verteilt sein.

Wenn ein Mann sagt, dass er Valentinstage nicht mag, dass sie ihm nichts bedeuten und dass er seine Partnerin lieber an einem ganz normalen Tag im Jahr mit einer kleinen Karte oder einem selbst gekochten Essen überrascht, dann wird er als Romantiker bezeichnet, der sich nichts aus Konventionen macht und der vielleicht am Valentinstag eigentlich schon seiner Frau gedenken sollte, der aber von diesem kleinen Makel nur menschlicher gemacht wird.

Wenn eine Frau sagt, dass sie sich nichts aus Valentinstagen macht, dass sie von ihrem Freund nichts erwartet, ihm einen kleinen Brief schreiben will und mit ihm zusammen dann essen gehen will, wenn sie halt beide gerade Zeit haben und nicht, wenn es ein Datum erfordert und wenn sie sagt, dass ihre Liebe keine Verpflichtungen zum Schenken und keine einmal-im-Jahr-Blumensträusse braucht, sondern dass sie tiefsinnige Gespräche und gemeinsame Abende viel wichtiger für eine Beziehung findet, dann gilt sie als frustiert. Als eine frustrierte Frau, die leer ausgegangen ist und sich dies irgendwie erklären musste.

Was aber, wenn die Frau wirklich so denkt? Was aber, wenn ich wirklich so denke?
Wenn ich mir wirklich nichts daraus mache? Ich weiss, dass ich mienen Liebsten liebe und ich weiss, dass er dies auch tut. Ich schreibe Unmengen von Briefchen und verstecke Schokolade und andere Naschereien in seinen Sachen. Er bringt mir ab und zu eine Blume (Max Havelaar Rosen) oder eine Flasche Wein vorbei, ist immer für mich da und hat kürzlich eine Mousse au chocolat für mich zubereitet und die Küche danach perfekt aufgeräumt, als ich gerade in einer Klassenstunde war.
Dies alles, unsere unendlich langen Gespräche, die vielen gemeinsamen Erlebnisse und das sichere Gefühl, jemanden an seiner Seite zu haben, ist doch alles einfach viel wertvoller, als ein erzwungenes Geschenk.
Zu wissen, dass er heute mit seinen liebsten Freunden eine Lan-Party "feiert", dass er glücklich ist und dass ich schon bald wieder seine Stimme hören kann, bedeutet mir mehr, als Rosen. Die Tatsache, dass ich ihm heute eine lange Nachricht geschrieben habe und er mir eine Antwort versprochen hat, ohne, dass ich eine gefordert habe, erfüllt mich mit Glück und Freude.
Und es wäre ja nicht so, dass ich noch nie ein Valentinstagsgeschenk vom Liebsten bekommen hätte, wer dies nachlesen will, tut es hier.
Ich bin eine hoffnungslose Romantikerin, ich gebe es zu. Und ich liebe Geschenke, romantische Abende, gemeinsames Kochen und Essen und lange, lange Gespräche. Aber ich brauche kein Datum dafür.

Was will uns also der Valentinstag sagen? Kann es ein, dass er uns eigentlich aufzeigen will, dass wir ohne wirkliche, ehrliche Gefühle und tiefe Freundschaften und Liebe eigentlich nichts sind? Will er, dass wir uns ab und zu selbst an der Nase nehmen und uns eingestehen, dass uns die Gesellschaft und der Konsumrausch gewisser Menschen dazu zwingen, mit der Masse mitzuziehen?
Oder ist es womöglich doch sinnvoll, dass es Tage gibt, an denen Menschen sich gezwungen fühlen müssen, sich gegenseitig Aufmerksamkeit zu schenken, weil sie es sonst gar nicht mehr tun?

Was will uns der Valentinstag sagen? Was macht er mit uns?
Sagt ihr es mir, ich bitte darum.

Startschuss Liebesroman-Challenge

Hallo zusammen

Heute startet meine Liebesroman-Challenge und auch wenn wir bis jetzt nur ein ganz kleines Grüppchen sind, so freue ich mich doch sehr, dass wir diese Challenge durchführen.
Wer will, darf sich jederzeit noch anmelden. Zur Anmeldung geht es hier.

Die Teilnehmerinnen sind:
Bücherdiebin
Judith Witt
Eva D. 

Alle Bücher, die ihr ab heute und bis und mit dem 14.2.2015 lest,  dürft ihr für die Challenge zählen.

Meine Fortschritte findet ihr hier und monatliche Aktualisierungen aller Teilnehmerseiten werde ich natürlich regelmässig auf meinem Blog posten.
Wenn ihr noch Fragen habt, meldet euch einfach bei mir mit einem Kommentar oder per froschknutscher@gmail.com
Bis ganz bald und man liest sich, ich bin schon ganz gespannt auf eure Fortschritte und die Bücher, die ihr lesen werdet.
Livia

Los gehts!

Selber schuld...

...reisse ich doch noch vor wenigen Tagen den Mund auf und verkünde sehr von mir und meiner Disziplin überzeugt etwas von einer Buchkaufeinschränkung und schwupps:



Kontingent für Januar und Februar ausgeschöpft, bereits eines von zwei im März erlaubten Büchern gekauft. Das kann ja ein heiteres Jahr werden. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich unbedingt schon immer einmal alle Donna Leon Romane besitzen will, darum kaufe ich mir nach und nach alles zusammen. Einige davon habe ich noch zu Hause und die werden in Kürze auf den SuB wandern, weil ich irgendwann einmal alle der Reihe nach lesen möchte. Die meisten meiner im Regal stehenden Bände habe ich schon mehrere Male gelesen, weiss aber jeweils nach kürzester Zeit nicht mehr viel vom Inhalt. Es handelt sich natürlich um ziemlich absehbar verlaufende Kriminalromane, aber die Faszination dieser Bücher besteht nicht darin, möglichst blutig und komplex geschrieben zu sein, sondern der Schwerpunkt wird auf die Stadt Venedig, das gute Essen und die Familie von Brunetti gelegt und natürlich verzichtet Donna Leon nicht auf einige politische Äusserungen und Erklärungen. Man darf diese Romane als kurzweilige Hommage an Venedig ansehen, die durchaus eine hohe schriftstellerische Qualität aufweisen.
Und das "Kochbuch der Kannibalen"? Nun, ich esse halt einfach so gerne und ein kulinarischer Krimi kommt da genau richtig.

Ich werde wohl in Zukunft nicht weniger Bücher kaufen, sondern einfach schneller Lesen. So! :-)

Ganz liebe Grüsse und geniesst den Tag. Ich erhole mich gerade vom äussert "anstrengenden" Pizzaessen mit zwei Studienfreundinnen und meinem Liebsten von gestern Abend
Livia

Tagesgedanken "Bewerten Bloggerinnen und Blogger ihre Bücher zu wenig streng?"

Herzlich willkommen zu meiner neuen Rubrik "Tagesgedanken". In dieser Rubrik äussere ich mich in unregelmässigen Abständen zu aktuellen oder für mich interessanten Themen. Ihr dürfte gerne mitmachen und auf eurem eigenen Blog einen Post zum Thema erstellen und wenn ihr wollt, könnt ihr mein Bild gerne übernehmen. Hinterlasst dann einen Kommentar zu eurem Post, damit ich ihn verlinken kann. Natürlich könnt ihr hier auch einfach mit einem Kommentar mitdiskutieren.

Heute geht es um ein Buchbloggerthema, das euch allen sicher auch schon auf die eine oder andere Art begegnet ist und los:



Bewerten Bloggerinnen und Blogger ihre Bücher zu wenig streng?

"Warum kriegt William Boyd (Solo) 3 Sterne, wenn die Rezension doch so gut ausfällt?"

Dies wurde ich vor nicht allzu langer Zeit auf Lovelybooks gefragt.
Ich musste mir zuerst zwei Dinge überlegen. Erstens denke ich, dass meine Rezension nicht ganz so gut ausgefallen ist. Wenn ich wirklich begeistert von einem Buch bin, dann zeige ich das schon deutlicher. Und dann dachte ich mir noch, dass drei Sterne ja gar nicht wenig sind, im Gegenteil.

Ich wundere mich generell ab und zu darüber, warum gewisse Buchbloggerinnen und -blogger so viele Sterne/Punkte an Bücher vergeben, von denen sie - wenn man den Rezensionen glauben darf - gar nicht so begeistert waren. Auf Lovelybooks und anderen Buchplattformen muss man ja Punkte vergeben, aber weil ich mit diesen Punktesystemen nicht immer ganz einverstanden bin, habe ich mich dazu entschlossen, auf meinem Blog vorläufig auf das Punkteverteilen zu verzichten. Das ändert sich vielleicht noch, aber bis jetzt habe ich gute Erfahrungen damit gemacht. Nach welchen Kriterien ich meine Sterne bei Lovelybooks verteile, erkläre ich euch später.

Natürlich leuchtet es ein, dass wir alle, die viel lesen, auch eher Bücher auswählen, die uns gefallen. Genres, die uns interessieren, Autoren und Verlage, die wir bereits kennen oder Bücher, die wir empfohlen bekommen haben. Aber die meisten von uns nehmen auch Rezensionsexemplare an und da kann es schon öfters einmal passieren, dass man Bücher bekommt, die man überhaupt nicht mag und gerade bei Rezensionsexemplaren finde ich es wichtig, ehrlich zu bewerten, auch wenn man gesponsort wird. Dies braucht vielleicht manchmal ein wenig Mut und natürlich ist es für einen Verlag keine gute Werbung, wenn ein Blogger sein Buch kritisiert. Aber trotzdem sollte dies kein Anreiz sein, ein Buch besser zu bewerten, als man es gefunden hat, nur damit man weitere Bücher zur Verfügung gestellt bekommt. Immer grössere und werbewirksamere Aktionen der Verlage machen es uns Bloggern schon nicht immer leicht, sich eine eigene Meinung zu bilden und nichts lässt sich so leicht manipulieren, wie der Literatur- und Kunstgeschmack. Darum ist es sehr wichtig, sich und seiner Meinung treu zu bleiben und diese auch zu verkünden.
Es ist immer schwierig zu entscheiden, nach welchen Kriterien man ein Buch bewertet und manchmal geht es mir auch so, dass ich eigentlich viel netter mit einem Buch sein will, es aber einfach nicht kann. Dann muss man in meinen Augen ehrlich sein und schreiben, was man denkt.

Meiner Meinung nach gibt es bei Büchern, wie auch in allen anderen Kunstbereichen, objektive Kriterien. Ahnt man das Ende von einem Buch, das bis zum Schluss unaufgelöst bleiben sollte, schon nach den ersten zehn Seiten voraus oder ist die Handlung so sehr an den Haaren herbei gezogen oder konstruiert, dass man fast über das Buch lachen muss, sind dies negativ zu wertende Punkte. Auch denke ich, dass gewisse Eigenheiten im Schreibstil, wie eine holperige Sprache, nicht schlüssige Sätze oder eine dem Genre oder der Zeit, in der das Buch spielt, nichtangepasste Wortwahl, durchaus objektiv bewertet werden können. In einem Buch, das im fünfzehnten Jahrhundert spielt, haben Anglizismen zum Beispiel nichts zu suchen. Natürlich muss man keine mittelalterliche Sprache verwenden, aber ein Knecht verliert seinen Job einfach nicht, er wird höchstens aus seinem Dienst entlassen oder gleich gehenkt :-)
Auch wenn ein Buch sich explizit an Kinder und Jugendliche wendet und trotzdem eine sehr gewalttätige oder sexualisierte Sprache hat, ist das Thema eindeutig verfehlt. Dies ist mir leider hier passiert.

Ich denke generell, dass vor allem eine schöne, ausgewogene Sprache ein Buch speziell machen kann. Hier sind die Geschmäcker natürlich wieder sehr verschieden, aber ich finde es doch schade, dass Bücher heute innerhalb von kürzester Zeit gehypt werden und dann wieder in der Versenkung verschwinden. Leider werden dabei vor allem Bücher bevorzugt, die schnell und actionreich geschrieben sind, eine sehr simple, fast schon billige Sprache sprechen und die man einfach nur konsumieren kann. Ich sage nicht, dass das grundsätzlich schlecht ist. Manchmal darf man natürlich auch einfach nur abschalten. Aber wenn man Frauenunterhaltungsliteratur von Sandra Brown, Kathleen Givens oder Nora Roberts (und Nora Roberts lese ich ab und zu wirklich gerne), als Liebesromane bezeichnet, die in die Geschichte eingehen werden, dann hat man wohl eher ein sehr einseitiges Bild von Literatur. Auch würde ich es schön finden, wenn heute schon im Kindes- und Jugendalter mehr (natürlich dem Alter angepasste) Klassiker gelesen würden, damit man immer von einem gemeinsamen Fundament ausgehen und sich dann nach und nach in die verschiedenen Genres einlesen könnte.
Darum sollte der Schwerpunkt in einer Rezension immer bei der Sprache liegen und sich dann auf die Handlung ausdehnen. Wenn nämlich ein Buch rein objektiv gesehen eine solide Sprache und eine logische Handlung aufweist, man sich aber aus subjektiven Gründen nicht mit der Handlung identifizieren kann (ist mir hier passiert), hat man kein schlechtes, sondern ein gutes Buch gelesen, das einem nicht gefiel.

Und nun lege ich euch dar, wie ich meine Sterne verteile, wenn ich Sterne verteilen muss:
1 Stern: Dieses Buch ist absolut schlecht gearbeitet, hat einen holperigen Schreibstil und eine unlogische, unpassende Handlung und ist so langweilig und seicht, dass ich es widerwillig gelesen oder sogar abgebrochen habe.
2 Sterne: Dieses Buch hat mich überhaupt nicht überzeugt. Es ist schlecht geschrieben oder beinhaltet eine total unlogische Handlung. Es hat mich gelangweilt, genervt oder wollte mich belehren.
3 Sterne: Dieses Buch liest sich schnell weg, hat aber keinen hohen Anspruch an den Leser. Man muss bei der Lektüre über kleinere Unstimmigkeiten hinweg sehen und wird das Buch wahrscheinlich nur einmal lesen. Es ist aber überhaupt nicht schlecht gemacht, sondern ein ideales Ferien- und Abschaltebuch.
4 Sterne: Dieses Buch liefert Informationen, beinhaltet einen sehr überzeugenden Schreibstil oder eine sehr überzeugende Handlung, hat einen höheren Anspruch an den Leser und regt vielleicht noch ein wenig zum Nachdenken an. Ein Buch, das ich gerne weiter empfehle.
5 Sterne: Dieses Buch übertrifft alle Erwartunge, enthält, Witz, Spannung und ganz grosse Gefühle und es hat häufig einen hohen Anspruch an den Leser. Dieses Buch empfehle ich immer gerne weiter oder lese es vielleicht ein zweites und drittes Mal, weil Aufbau, Sprache und Handlung mich absolut überzeugen und weil es mich in eine ganz eigene Welt entführt.

Rein rechnerisch sind drei Sterne also gar nicht wenig, sondern mehr als die Hälfte der zu vergebenden Punkte und dies sollte man immer im Hinterkopf behalten. Wer also ein Buch mit drei Sternen beurteilt, hat dieses Buch nicht abgewertet, sondern vielleicht lediglich einige kleine Mängel oder Unstimmigkeiten festgestellt. Dagegen sind vier oder sogar fünf Sterne ein sehr grosses Kompliment und man sollte sich wirklich sicher sein, dass ein Buch diese Auszeichnung verdient hat, bevor man die Sterne verteilt. Hingegen ist ein Stern eine wirklich schlimme Kritik an einem Buch. Schlechter geht es nicht mehr und auch mit dieser Rüge sollte man vorsichtig umgehen, sie aber trotzdem einsetzen, wenn man sich einer Sache sicher ist.
Bücher mit zwei, drei und vier Sternen werden wohl nach diesen Kriterien am häufigsten vorkommen. Bücher mit einem oder fünf Sterne werden seltener sein. Dies darf aber schon auch der Fall sein.

Ich wähle Buchblogs nach verschiedenen Kriterien aus. Aber ein Buchblog überzeugt mich vor allem dann, Leserin zu werden, wenn ich das Gefühl habe, dass die Bloggerin oder der Blogger sehr streng mit den Büchern ins Gericht geht, aber auch mit Lob nicht spart und - aber das ist Geschmacksache - wenn quer durch alle Genres gelesen und auch ab und zu ein Klassiker oder ein grosses Stück Kunstliteratur rezensiert wird.

Und jetzt seid ihr an der Reihe. Was sagt ihr, was denkt ihr dazu? Findet ihr, dass Bücher generell zu wenig streng bewertet werden, oder seid ihr genau gegenteiliger Meinung? Und nach welchen Kriterien bewertet ihr? Ich freue mich auf eure Kommentare und Beiträge auf euren eigenen Blogs. Link hier lassen nicht vergessen.

Ganz liebe Grüsse und wir lesen uns
Livia

Ansichten eines Clowns

Ansichten eines Clowns - Heinrich Böll

Klappentext:
"Ich bin ein Clown, im Augenblick besser als mein Ruf. Und es gibt ein katholisches Lebewesen, das ich notwendig brauche: Marie - aber ausgerechnet die habt ihr mir genommen."
Hans Schnier kann nicht akzeptieren, dass Kirche oder Staat bestimmen, was eine Ehe ist...

Inhalt:
Hans Schnier ist ein Clown, der eigentlich ziemlich erfolgreich ist und eigentlich auch nicht unglücklich. Aber dies alles eben doch nur eigentlich. Seine grosse Liebe Marie, mit der er sechs Jahre lang unverheiratet zusammen gelebt hatte, was natürlich nicht von allen gerne gesehen wurde, hat ihn verlassen und ist nun mit dem reichen und sehr katholischen Verbandsfunktionär Heribert Züpfner verheiratet. Hans kann mit diesem Verlust nicht umgehen. Wie kann es sein, dass ein amtliches Papier, oder - noch schlimmer - eine Glaubensgemeinschaft, betimmt, ab wann und mit wem man verheiratet ist und dass man als Paar verheiratet sein muss, um akzeptiert zu werden? Und warum hat Maire ihn für einen so schneinheiligen und arroganten Katholiken verlassen?
Er ertränkt seine Sorgen im Alkohol, wird bei jedem Auftritt peinlicher und schlechter und verletzt sich schliesslich an seinem Knie. Nun beginnt die Geschichte aber eigentlich erst richtig. Er muss nämlich irgendwie zu Geld kommen, ruft alle seine Freunde an, bittet sogar um Hilfe und hat in der Zeit, in der er alleine liegen und sich schonen muss, noch mehr ruhige Minuten, in denen er Marie nachtrauern kann.

Meine Meinung:
Bis jetzt war ich immer begeistert, wenn ich ein Buch von Heinrich Böll gelesen hatte und es ging mir bei diesem Buch genau gleich. Ich habe es eigentlich schon im Dezember begonnen und dann kam immer wieder irgendwie etwas dazwischen und so habe ich es einfach neben meinen anderen Büchern gelesen und es nun endlich beendet. Ich musste beim Lesen jeweils in der Stimmung für dieses Buch sein, weil es sich halt nicht einfach nur konsumieren lässt, sondern weil es sehr tiefgründig und kritisch ist, was ich aber sehr schätze und leider viel zu wenig in meinen Büchern finde.
Hans Schnier ist ein toller Charakter. Er will eigentlich nur mit seiner Marie glücklich sein und obwohl er nicht wirklich gut mit Geld umgehen kann und häufig auf zu grossem Fusse lebt, so nimmt er seine Arbeit doch sehr ernst und trainiert hart und viel für seine Auftritte.
Dieses ganze Buch ist eine Reflexion über das Leben eines Clowns und Hans Schnier erzählt uns in der Ich-Perspektive Geschichten von seiner nicht immer ganz einfachen Familie, seiner grossen Liebe Marie und seinen Freunden und Feinden. Er schweift dabei gedanklich immer wieder zu einem Ereignis aus der Kindheit, einer glücklichen oder traurigen Episode mit Marie oder einer Begegnung mit Kirche und Staat ab, versinkt in seiner Sentimentalität und wird jeweils durch das Klingeln der Haustür oder des Telefons oder durch einen stechenden Schmerz wieder ziemlich abrupt in die Realität zurück geholt.
Dieses Buch ist ein Buch über viele Missverständnisse in der Gesellschaft. Warum nur führt der grosse Clown seine Nummer vom General nicht mehr auf? Wie kann es sein, dass er und sein Bruder nicht mehr mit der Mutter Karten spielen wollen? Warum stehen Marie und er meistens erst gegen Mittag auf und wie kommt Hans Schnier auf die abartige Idee, einem Kind ein Ei in die Milch zu rühren? Für jede dieser Fragen hat sowohl die linke, wie auch die rechte Presse oder sein Bekanntenkreis und die Vermieterin immer sofort eine Erklärung zur Hand, die häufig nicht schmeichelhaft ausfällt, politisch oder religiös begründet ist und im schlimmsten Fall nicht einmal annähernd mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Hans Schnier gibt dem Leser aber die Gründe an, erklärt sich und überzeugt ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Es leuchtet ein, dass dieses Buch zur Zeit seiner Veröffentlichung viele wunde Punkte getroffen und einen riesigen Wirbel verursacht hat. Zu kritisch waren die Äusserungen zu Kirche und Staat und den Scheinheiligkeiten von hohen Tieren in beiden Instanzen. Zu politisch und genau geschildert war die Ausweglosigkeit in Schniers Leben. Und obwohl sich der Autor dagegen wehrte, mit dem Protagonisten verglichen zu werden, so haben Hans Schnier und Heinrich Böll doch eines gemeinsam: ihnen wurde beiden zu viel Unverständnis entgegen gebracht, Böll für sein Werk, seine berechtigte Kritik an Staat und Kirche und sein Ziel, einen Gesellschaftsroman mit einem traurigen Clown als Hauptfigur zu schreiben und Schnier dafür, dass er eigentlich nur seine Marie zurück will und jeden möglichen "Täter", der sie von ihm weggeführt haben könnte unabhängig von seinem Posten und seiner politischen Orientierung verflucht.

Fazit:
Auch dieses Buch von Heinrich Böll empfehle ich gerne und voller Überzeugung weiter und hoffe, dass es dem einen oder anderen von euch ein Schmunzeln entlockt und eure Herzen für diesen verzweifelten Clown und seine Botschaft öffnet.


Zusätzliche Infos:
Autor: Heinrich Böll
Taschenbuch: 281 Seiten
Sprache: Deutsch
Verlag: dtv
ISBN  978-3-423-00400-8

Bald geht es los

Ihr Lieben

Am Freitag beginnt meine Liebesroman-Challenge und ich freue mich schon sehr darauf. Leider sieht es ein wenig so aus, als würde die Challenge in einem sehr, sehr kleinen Rahmen stattfinden, aber wir werden sicher einige tolle Lesemomente teilen können.
Anmelden könnt ihr euch bis zum Ende der Challenge jederzeit. Es zählen einfach nur die Bücher, die ihr ab dem Zeitpunkt der Anmeldung gelesen habt und unter Umständen könnt ihr einige der Zusatzaufgaben nicht mehr erfüllen, wenn ihr euch zum Beispiel erst im Juni anmeldet. Ich freue mich natürlich sehr, wenn sich noch die/der eine oder andere Buchsüchtige bei mir meldet. Bis jetzt habe ich auch noch einige nicht ganz definitive Zu- und Absagen. Wenn ich mich so auf euren Blogs umsehe, gibt es einige, die die Vorgaben locker schaffen würden und angemeldet ist man ja schnell :-)

Anmelden könnt ihr euch hier.


Ich liste euch noch einmal alle Regeln und Informationen auf (auch wenn ihr das sicher nicht mehr sehen könnt ;-))

Ziel dieser Challenge:
Unser Ziel ist es vom 14.02.2014 bis zum 14.02.2015 so viele Liebesromane wie möglich zu lesen. Die Challenge gilt als erfüllt, wenn man mindestens 12 Liebesromane gelesen hat. Als Liebesroman gilt ein dramatisches, tragisches, ergreifendes, berührendes usw. Buch über die Liebe. Ausgeschlossen ist Chick-lit, Bücher, die vor allem in das Genre Erotik eingeordnet werden können und natürlich alles, was irgendwie zu"einfach-nur-unterhaltender-Frauenroman" gezählt werden kann. Es geht hier um ganz grosse Gefühle. Ob ihr aber Jugendbücher oder Erwachsenenliteratur lest, ist egal. Ein Buch darf auch im Fantasy-Genre angesiedelt sein, wenn die Liebesthematik überwiegt. Wenn ihr euch mit einem Buch unsicher seid, so fragt lieber nach. Ich nehme mir das Recht heraus, gewisse Bücher, nach Absprache mit den betroffenen Teilnehmern, von der Challenge auszuschliessen. Wir suchen nach Literatur, die längerfristig bewegt. Es darf sich natürlich um Unterhaltungsliteratur handeln, sollte aber doch gewisse Ansprüche an den Leser haben und eben vor allem berühren, berühren, berühren.

Regeln:

  • Erstellt eine eigene Challengeseite oder integriert eure Fortschritte auf eurer allgemeinen Challengeseite.
  • Hinterlasst mir unter diesem Post einen Kommentar mit dem Link zu eurer Challengeseite.
  • Lest vom 14.02.14 bis 14.02.15 so viele Liebesromane wie möglich. Vorher und nachher gelesene Bücher zählen nicht.
  • Rezensiert die gelesenen Bücher und beurteilt diese mit einem "Tränenfaktor" von einer Träne (hat mich überhaupt nicht berührt) bis fünf Tränen (hat mich mehrmals ernsthaft zum Weinen gebracht).
  • Aktualisiert eure Challengeseite immer am letzten Tag eines Monats, der erste Eintrag ist also schon am 28.02.14 fällig (wer in einem Monat gar kein Buch gelesen hat, kennzeichnet diesen Monat einfach mit einem Strich, damit ich weiss, dass diese Person immer noch dabei ist), für den letzten Beitrag habt ihr bis zum 28.02.15 Zeit.
  • Gebt am 28.02.15 bei der letzten Aktualisierung einen Tipp ab, welcher aller Liebesromane (von euch aber auch von den anderen Teilnehmern) den höchsten durchschnittlichen Tränenfaktor erreicht.
  • Teilnehmen und gewinnen können alle Blogerinnen und Blogger auf der ganzen Welt.
Zusatzaufgaben:
  • 14.02.14 bis 14.04.14: Lies ein Buch, das von einem Mann geschrieben wurde.
  • 14.04.14 bis 14.06.14: Lies ein Buch, das ein grünes Cover hat.
  • 14.06.14 bis 14.08.14: Lies ein Buch, das in England spielt.
  • 14.08.14 bis 14.10.14: Lies ein Buch, das vor mehr als zwanzig Jahren geschrieben wurde.
  • 14.10.14 bis 14.12.14: Lies ein Buch, das verfilmt wurde.
  • 14.12.14 bis 14.02.15: Lies ein Buch, das mindestens einen homosexuellen Protagonisten hat.

Wie könnt ihr gewinnen?
  • Wer in der vorgegebenen Zeit zwölf und mehr Liebesromane gelesen und rezensiert hat, kriegt ein Los.
  • Für jeden weiteren gelesenen und rezensierten Liebesroman erhält ihr ein weiteres Los.
  • Jede erfüllte Zusatzaufgabe beschert euch noch ein Los.
  • Für den richtigen Tipp über den höchsten durchschnittlichen Tränenfaktor erhält ihr ein weiteres Los.
Was könnt ihr gewinnen?
  • Hauptgewinn: Wer am Ende der Challenge von der Losfee gezogen wird, gewinnt ein Buchpaket mit mindestens drei Büchern und einigen Überraschungen.
  • Extragewinn: Wer am Ende der Challenge alle sechs Zusatzaufgaben erfüllt hat, wandert in einen zusätzlichen Lostopf und kann noch einmal ein gut gefülltes Überraschungspaket gewinnen, welches mindestens ein Buch enthält.
Ich freue mich auf euch und wünsche euch eine gute Zeit
Livia

Short stories 2014 - Freundschaft

Bine von Was eigenes und Andrea von jolijou hatten eine absolut tolle Idee, sie wollen ihre und unsere Blogs ein wenig mit erfrischenden und akutellen Themen aufpeppen. Dass man immer ein wenig im selben Trott bleibt oder aus Bequemlichkeit nur noch Bilder, statt Texte postet, kennen sicher viele Bloggerinnen und Blogger. Die zwei inovativen Frauen appellieren darum an unsere eigene Kreativität und fordern mehr Texte. Selbst geschriebene, ehrliche, persönliche und ganz unterschiedliche Texte.
Dazu veröffentlichen sie jeden Monat ein Thema, das aber nicht Vorgabe, sondern Anregung sein soll. Die Beiträge zu den jeweiligen Themen werden gesammelt und veröffentlicht, so kann man sich alle Beiträge von anderen Bloggerinnen und Bloggern anschauen. Im Januar war das Thema "Gute Vorsätze" vorgegeben, im Februar ist es nun "Freundschaft". Man kann übrigens das ganze Jahr hindurch Beiträge zu den verschiedenen Themen veröffentlichen, die Fenster dazu bleiben offen.
Hier geht es zu den Regeln und nun mache ich mich an den Text zum Thema "Freundschaft".




Wenn man Menschen fragt, was ihnen wichtig ist, so werden Freunde häufig direkt vor oder nach Familie und Partner genannt. Aus dieser Aufzählung kann man entnehmen, dass Freunde oder Freundschaft wohl für alle Menschen eine ziemlich grosse und wichtige Bedeutung haben. Doch was ist so wichtig an einer Freundschaft und wann ist ein Bekannter ein Freund?
In einer Zeit, in der es so einfach wie nie ist, eine Beziehung zu Menschen auf der ganzen Welt zu pflegen, verringert sich der Aufwand, um miteinander in Kontakt zu bleiben.
Meine damalige beste Freundin aus der Schule zog nach der ersten Klasse für vier Jahre nach Ghana. Wir schrieben uns hunderte von Briefe, wovon einige nicht und andere mit sehr grosser Verzögerung ankamen. Auch Mails nutzten wir zur Kommunikation. Aber da das Tastaturschreiben uns beiden noch grosse Mühe bereitete, kehrten wir immer wieder zu den Briefen zurück. Als meine Freundin in der sechsten Klasse wieder neben mir im Klasseszimmer sass, hatten wir uns unglaublich viel zu erzählen und wir schrieben uns weiterhin Briefe. Dies taten wir, weil wir merkten, dass wir uns und unsere Freundschaft sich verändert hatte. Indem wir uns weiterhin Briefe schrieben, konnten wir wichtige Erlebnisse verarbeiten und besprechen, während wir uns im realen Alltag erst wieder neu kennen lernen mussten. Irgendwann hörten wir auf, uns Briefe zu schreiben. Wir sehen uns nun nicht mehr so häufig, telefonieren ab und zu, schreiben uns SMS und Whatsapp-Nachrichten und sind uns dabei trotzdem so nahe, wie nur möglich. Die gemeinsamen Jahre haben uns zusammen geschweisst, die tränenreichen Wiedersehen zu Beginn und die Trennungen nach den Sommerferien, wenn meine Freundin wieder nach Afrika reiste, haben unsere Freundschaft stark gemacht.
Auch wenn ich andere Freundinnen und Freunde gefunden habe, mit denen ich mehr Zeit verbringe, die ich eher einmal um Mitternacht anrufe oder denen ich immer sofort alles erzähle, so bleibt diese langjährige Freundschaft immer noch bestehen. Und auch wenn wir uns wohl nicht mehr als beste Freundinnen bezeichnen würden, so werden wir nie vergessen, was wir aneinander haben.

Ich habe sehr viele Freundinnen und Freunde, was ich toll finde. Fast alle davon könnte ich jederzeit anrufen, fast alle davon haben ein Bett oder Sofa, auf dem sie mich übernachten lassen würden und ich vertraue allen davon. Wenn ich einem Menschen nicht vertraue, bezeichne ich ihn nicht als Freund, sondern als Bekannten. Und davon habe ich auch ganz viele. Trotzdem ist es mir lieber, wenn Bekannte zu Freunden werden.
Meine beste Freundin hat das selbe Gymnasium besucht, wie ich. Wir waren nicht in der selben Klasse, aber im gleichen Jahrgang. Ich kannte sie schon vor der Gymizeit, weil sie bei der selben Flötenlehrerin Unterricht hatte, wie ich. Dort war unser Kontakt noch nicht so intensiv. Als wir aber beide in Klassen kamen, in denen wir fast niemanden kannten, waren wir sehr froh, dass wir uns im Kantiorchester trafen und von da an in jeder Probe, bei jedem Konzert und jeder Kozertreise, jedem Musiklager, in jedem Projektorchester nebeneinander sassen. Es entwickelte sich eine ganz intensive Freundschaft und auch wenn sie jetzt in Zürich und ich in Bern studiere, so treffen wir uns doch mindestens einmal im Monat und telefonieren sehr viel. Wenn ich sie wegen einer kleinen Sache anrufe, so telefonieren wir mindestens eine Stunde und ich weiss mit Sicherheit, dass sie meine Trauzeugin sein wird, wenn ich irgendwann einmal heirate (sie weiss dies erst inoffiziell :-) ).

Vor kurzem habe ich im Bus eine interessante Unterhaltung mitverfolgt. Es ging dabei darum, seinen Schwarm anzusprechen, kann aber auch auf Freundschaften übertragen werden.
Zwei Mädchen im Alter von vierzehn/fünfzehn Jahren diskutierten, welcher Junge zu ihnen passen würde und wie sie ihn ansprechen könnten. Facebook, SMS, Whatsapp?
Und da sagte eines der Mädchen folgende - dem Sinn nach zitierte - Worte: "Eigentlich ist es schon krass. Unsere Grosseltern mussten früher einen Brief schreiben, wenn sie etwas mitteilen oder sich mit jemandem verabreden wollten. Vielleicht konnten sie noch telefonieren, aber das war viel teurer. Also konnte man nichts kurzfristig abmachen oder absagen und wenn man einen Jungen ansprechen wollte, musste man ihm zuerst ein Briefchen schreiben. Das braucht doch viel mehr Überwindung als eine schnelle SMS." So ging das noch eine Weile weiter und diese junge Frau hat genau das angesprochen, was ich mir jedes Mal denke, wenn ich ein Brief oder eine kleine Nachricht schreibe. Wie viele Gedanken muss man sich heute noch machen, wenn man jemanden kontaktieren muss oder will? Es ist doch wirklich alles zu einfach. Warum soll man sich denn überhaupt die Mühe machen eine Freundschaft ernsthaft zu pflegen, wenn man mit einer oberflächlichen Nachricht erstens einmal mehrer Menschen gleichzeitig informieren und berücksichtigen kann und zweitens sich nicht so viele Gedanken über richtig gewählte Worte machen muss?
Eine Freundschaft braucht aber genau so viel Pflege, wie eine Beziehung. Und weil ja eigentlich alle wissen, dass die Facebookfreunde nicht die sind, die in schweren Momenten mittragen helfen, ist es um so wichtiger, zu wissen, wer seine Freunde sind.

Wahrscheinlich ist es also schlussendlich egal, wie viele Freunde man hat, Freunde sind schliesslich kein Statussymbol und die Anzahl der Freunde sagt auch nichts darüber aus, wie ernsthaft diese Freundschaften sind und wie beliebt man persönlich ist.
Viel schöner ist es doch, wenn man genau weiss, dass man Freunde hat, denen man vertrauen kann und die immer da sind, wenn man sie braucht.