Zugegriffen



Sieht das nicht toll und abwechslungsreich aus? Diese Bücher habe ich heute in der Stadt "mitlaufen lassen". Eigentlich wollte ich nur kurz in den LUSH, aber dann bin ich an einem Buchladen vorbei spaziert und es war um mich geschehen. Es handelt sich aber natürlich um sehr stark Preisreduzierte Mängelexemplare, nicht einmal sechs Franken pro Stück habe ich bezahlt und sie weisen nur einige kleine Kratzer auf der Rückseite auf. Aber der Kauf war eine gute Idee. Mir ist nämlich aufgefallen, dass ich für die blanvalet-Challenge bis jetzt nur ein Buch gelesen habe. Das muss ich natürlich ändern und darum habe ich gleich zwei Bücher dieses Verlages gekauft.
So und jetzt wünsche ich euch allen eine gute Nacht.

Ganz liebe Grüsse
Eponine

Blaubart

Blaubart - Max Frisch

Klappentext:
»Freispruch mangels Beweis. Wie lebt einer damit? Ich bin vierundfünfzig«, heißt es zu Beginn der Erzählung. Dr. med. Felix Schaad stand in Verdacht, mit seiner Krawatte seine ehemalige Frau Rosalinde Zogg erdrosselt zu haben. Für den Staatsanwalt steht das Motiv fest: Eifersucht. Der Staatsanwalt will Schaad für zehn Jahre ins Zuchthaus schicken, doch das Gericht erkennt auf Freispruch.
»Was meinen Blaubart betrifft: Schaad weiß nicht, was er unter Schuld versteht, und er ist nicht der einzige, der das heute nicht weiß, glaube ich. Schaad hat ein latentes Schuldgefühl. Vor Gericht wird ihm ein Delikt unterstellt, das er nicht begangen hat. Er weiß, daß er nicht der Täter gewesen ist, aber er kann nicht sagen: Ich bin unschuldig. ... Für mich geht es in diesem etwas schauerlichen Buch zentral um die Frage von Schuld - Unschuld in einem Fall, wo die Schuld nicht belegbar ist durch die Tat. ... Ich habe den Kriminalfall so durchschnittlich wie möglich gewählt, damit er nicht das Interesse abzieht, denn nicht dieser Kriminalfall hat mich interessiert, sondern die Technik der Wahrheitsfindung, das Gericht als Beispiel...« (Aus einem Gespräch zwischen Max Frisch und Günter Kunert)

Inhalt: 
Der Arzt Felix Schaad wird verdächtigt, seine ehemalige Frau Rosalinde Z. erdrosselt zu haben. Als Hauptbeweisstück dient eine Krawatte, welche als Tatwaffe gedient hat und zweifelsfrei Felix Schaad gehört. Ausserdem hat er Rosalinde Z., mit der ihn immer noch ein freundschaftliches Verhältnis verbindet, am Tag der Tat noch besucht. Da war er allerdings nicht der Einzige, Rosalinde Z. war nämlich eine Prostituierte. Dass Felix Schaad freigesprochen wird, hat seiner Meinung nach mit dem Mangel an Beweisen zu tun, obwohl dies so nie gesagt wird. Dies lässt ihn noch einmal über den ganzen Prozess und die Verhöre mit seiner Familie, eventuellen Zeugen und seinen ehemaligen Frauen, sowie seiner momentan siebten Ehefrau nachdenken. In seinem Kopf nimmt der Prozess aber immer grössere und wichtigere Dimensionen an und das Verhör des Staatsanwaltes geht immer weiter und wird sogar so weit gesponnen, bis Felix Schaad Dinge erfährt, die er vorher noch gar nicht wusste. Seine Gedanken spinnen diese Vorgänge so weit, dass sogar das Opfer verhört wird. Auch wird die zunehmende Vereinsamung von Schaad und die Ächtung durch die Gesellschaft sehr eindrücklich dargestellt. Überall fühlt er sich beobachtet und seine Praxis ist fast immer leer. Neben diesen übergeordneten Erinnerungen und weiterführenden Ideen befasst sich aber Felix Schaad ganz grundsätzlich mit der Frage nach Schuld und was es eben genau heisst, nur "aus Mangel an Beweisen" frei gesprochen worden zu sein. Gibt es Menschen ohne Schuld? Und ab wann ist jemand schuldig? Und hat er doch eine gewisse Teilschuld am Tod seiner Frau, auch wenn er selber nicht der Täter war?

Meine Meinung:
Dieses Buch von Max Frisch liest sich meiner Meinung nach viel leichter als "Homo faber" oder "Montauk". Es ist zwar teilweise verwirrend, weil immer wieder Gedankengänge, Teile des Verhörs und Erinnerungen des Protagonisten sich mischen, die Geschichte kann aber auch verstanden werden, ohne dass man sehr viele Informationen über Max Frisch und sein Gesamtwerk hat. Es ist, wie der Untertitel schon sagt, eine Erzählung und als diese ist sie auch einfacher zu lesen und zu verstehen, weil sie ja genau erzählt werden will und kann. Aber auch in diesem Werk von Frisch ist sein unverwechselbarer Schreibstil, seine sehr objektive Erzählstimme und das Interesse an philosophischen gesellschaftlichen Fragen anzutreffen und dies auf höchstem Niveau.

Zusätzliche Infos:
Autor: Max Frisch
Taschenbuch: 171 Seiten
Verlag: Suhrkamp
Sprache: Deutsch
ISBN
978-3-518-38694-1

Bevor ich sterbe

Bevor ich sterbe - Jenny Downham

Klappentext:
Die 16-jährige Tessa hat Leukämie, und die Ärzte machen ihr nur noch wenig Hoffnung. Aber Tessa will leben, wenigstens in der Zeit, die ihr noch bleibt. Sie schreibt an ihre Zimmerwand zehn Dinge, die sie tun will, bevor sie stirbt: Sex haben, Drogen nehmen, für einen Tag berühmt sein, etwas Verbotenes tun ... Und dann trifft sie Adam, und er ist der Erste, der sie versteht. Tessa spürt, dass sie etwas mit Adam verbindet, doch sie wehrt sich dagegen. Und dann begreift sie, dass sie zum ersten Mal verliebt ist. Aber darf man lieben, wenn man stirbt?

Inhalt:
Tessa hat sich eigentlich fast aufgegeben und die Dinge, welche sie an die Wand schreibt, Wünsche, Träume, Hoffnungen, sind mehr zu ihrer eigenen Unterhaltung gedacht, als dazu, in Erfüllung zu gehen. Doch ihre beste Freundin Zoey, welche voller Leben steckt und ein Abenteuer nach dem anderen erlebt, weckt in Tessa Stolz und Trotz. Sie begreift, dass sie ja genau genommen noch gar nicht richtig gelebt hat und dass man eigentlich zuerst leben muss, bevor man stirbt. Also wird die Liste erweitert und Zoey wird eingeweiht, ohne Zoey hätte Tessa nämlich nicht den Mut, alle diese Dinge zu tun und ohne Zoey würde es auch keinen Sinn machen, weil dann kein Zeuge dabei wäre. Also machen sich die beiden jungen Frauen an den ersten Punkt der Liste: Sex haben. Weil Zoey in diesem Bereich schon über einige Erfahrungen verfügt, organisiert sie Tessa einen ihrer Meinung nach geeigneten Partner im Club. Doch Tessas erstes Mal stellt sich als Reinfall heraus und sie beginnt, an ihrer Liste zu zweifeln. Zum Glück ist auch hier ihre beste Freundin da, die sich nicht immer nett und höflich, aber immer wohlmeinend dafür einsetzt, dass Tessa die Punkte auf ihrer Liste abhakt und endlich noch einmal richtig losleben kann. Als aber Adam in Tessas Leben tritt, muss die Liste ganz schnell geändert und ergänzt werden, denn sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr das Leben selbst nun plötzlich einige Streiche spielt. Schmerzhafte und schöne. Aber zum Glück hat sie ein Umfeld, welches am Ende immer für sie da ist.

Meine Meinung:
Das Buch hat mich sehr berührt und in seinen Bann gezogen. Es gibt so viele Bücher über Menschen mit Krebs und auch viele Bücher, deren Protagonist vor seinem Tod noch eine Liste erfüllen will. Nur hier ist die Geschichte anders konzipiert. Die Liste ist zwar ein roter Faden, verliert und ändert aber ihre Bedeutung im Laufe der Geschichte, weil das Leben und die Liebe selbst ins Geschehen eingreifen und die Protagonistin Tessa immer wieder voller Stolz, Trotz und Mut versucht, mit iher Situation klar zu kommen. Sie ist so authentisch beschrieben, mit all ihren Ängsten, Zweifeln und auch ihrer Wut auf die Krankheit und das Leben, welches Glück und Unglück so ungleichmässig verteilt, dass man sie einfach gern haben muss.
Ein sehr gelungenes, tiefgründiges und absolut überzeugendes Jugendbuch, welches gerne auch von Erwachsenen gelesen werden soll und darf.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Jenny Downham
Taschenbuch: 315 Seiten
Verlag: Goldmann
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Astrid Arz
ISBN
978-3-442-47106-5

Hochschultage

Die letzten zwei Wochen waren bei mir vollständig ausgefüllt mit meinem Studium. Kammermusikproben, Flötenstunden, Theoriefächer, ein Probespieltraining, Arbeiten und dazwischen immer wieder einige Stunden Übezeit. Es ist normal, vierzehn und mehr Stunden an der Hochschule zu verbringen und dann zu Hause weiter zu arbeiten. Ich dachte, dass ich dieses Pensum nie bewältigen könnte. Aber es geht erstaunlich gut, was sicher auch daran liegt, dass mir trotz allem in der Zeiteinteilung einige Freiheiten bleiben. Das Schönste ist, wenn ich sehe, dass sich der Aufwand lohnt und das Schlimmste ist, wenn ich einige Tage lang kein Buch in die Hand nehmen kann, um ein wenig zu lesen. Aber so geht es wohl allen einmal und ich bin froh, wenn es dann in zwei Wochen wieder ein wenig ruhiger wird. Bis dann heisst es: Zähne zusammen beissen und: sorry, wenn ich mich nicht so oft melde.

Alles Liebe und eine gute Zeit
Eponine

Isa & May

Mein herzliche Dank geht an den Arche Verlag für dieses tolle Rezensionsexemplar.

Isa & May - Margaret Forster

Beschreibung:
Die 29-jährige Isamay erforscht die Rolle und Bedeutung berühmter Großmütter der Weltgeschichte. Dabei wandelt sie auf den Spuren von Sarah -Bernhardt, George Sand oder Queen Victoria, die es am Ende ihres Lebens nicht nur auf 41 Enkel brachte, sondern auch als »Großmutter Europas« galt. Im Zuge ihrer Nachforschungen stellt sich für Isamay allerdings immer mehr die Frage nach ihren eigenen Großmüttern, Isa und May, zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: May wohnt in einem kleinen Reihenhaus, wo sie sich gern von ihrer Enkelin überraschen lässt, um in der überheizten Küche lange Gespräche zu führen. Mit Isa hingegen muss erst ein Termin vereinbart werden, damit sie ihre Enkelin auf ein Glas Sherry am Kamin empfängt. Schritt für Schritt wagt sich Isamay in die Welten ihrer Großmütter vor - um am Ende lang gehütete Geheimnisse zu lüften und ihrem eigenen Leben eine entschieden neue Richtung zu verleihen.

Inhalt:
Isamay, deren Namen sich aus den beiden Namen ihrer Grossmütter zusammen setzt, schreibt mühevoll an ihrer Masterarbeit über berühmte Grossmütter der Weltgeschichte und deren Einfluss auf ihre Enkelinnen und Enkel und die Hierarchie innerhalb ihrer Familien. Es scheint jedoch so, als würde sie diese Arbeit nie zu Ende bringen, weil sie noch nicht einmal ein Konzept hat und selber nicht genau weiss, welche Fragestellung sie eigentlich untersuchen möchte. Ihre Tutorin Claudia macht es  ihr auch nicht immer leicht, da sie fast Unmögliches von ihr zu erwarten scheint und doch immer alles besser weiss. Isamays Mutter, selbst eine Wissenschaftlerin, und ihr Vater unterstützen Isamay sehr in ihrer Arbeit, ihren Grossmüttern wäre es jedoch lieber, wenn sie endlich einen "richtigen" Beruf erlernen und das viele Lesen sein lassen würde. Doch Isamay ist momentan zufrieden mit ihrem Leben und dazu kommt noch, dass sie mit dem intelligenten Ian zusammen lebt, mit welchem sie den Rest ihres Lebens verbringen will. Doch während sie sich zunehmend in ihren Recherchen und Fragestellungen verliert, bemerkt sie, dass sie immer noch nichts über Ians Vergangenheit und seine Familie weiss. Auf Fragen reagiert er abweisend und so lässt sie es vorerst bleiben. Als jedoch an Grossmutter Isas achtzigstem Geburtstag plötzlich zwei entfernte Cousinen auftauchen und eine Geburtsurkunde von Isas Bruder gefunden haben wollen, realisiert Isamay, dass sie über ihre eigene Familie auch nicht alles weiss. Sie beginnt Fragen zu stellen und selber zu recherchieren und schlittert mehr und mehr in Geschichten hinein, die sie nicht versteht, die sie aber unbedingt klären will. Die Zeit spielt jedoch gegen sie, denn ihre Masterarbeit geht vor und als dann auch noch das erwartete Missgeschick passiert, scheint Isamay komplett den Kopf zu verlieren.

Meine Meinung:
Familiengeschichten gegenüber bin ich meistens ziemlich skeptisch. Es ist mir schon so oft passiert, dass ich mich in haltlosen Geschichten und Verstrickungen wieder gefunden habe, die an den Haaren herbei gezogen und unglaublich konstruiert daher kamen. Dieses Buch hat mich jedoch sehr positiv überrascht. Die Geschichte selber verfügt über einen wunderbar logischen Aufbau und beschreibt die unterschiedlichen Personen sehr gehaltvoll und lebensnah. Die Auflösungen am Schluss waren von mir teilweise erwartet, aber so gut eingearbeitet, dass ich die Geschichte nur loben kann. Der Autorin Margaret Forster ist eine glaubhafte Familiengeschichte voller Tiefe und Gehalt gelungen. Zudem liest sich das Buch sehr gut und erklärt jegliche komplexen Strukturen verständlich. Nur am Anfang ging es mir ein bisschen zu lange, bis ich erfuhr, um was es jetzt eigentlich genau in dem Buch geht.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Margaret Forster
Fester Einband: 445 Seiten
Verlag: Arche
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Saskia Bontjes van Beek
ISBN 
978-3-7160-2638-0

Und wieder ein neuer Versuch






Ich habe nun meine Avocadokerne eingetopft. Dazu hat mir Kiwi geraten und da die Kerne schon feine Wurzeln hatten, dachte ich, dass ich es einfach einmal versuche. Sie haben ganz viel frische Erde und Wasser bekommen. Zusätzlich habe ich sie mit Frischhaltefolie eingepackt, um sie wie in einem Treibhaus zu halten (hat mir die liebe Mama geraten). Ich hoffe, dass da bald etwas wächst, es wäre mein erster kleiner Erfolg. Wer hier schon länger mitliest, weiss nänlich, dass ich überhaupt keinen grünen Daumen habe...
Und wem der Topf, in den ich die Kerne gepflanzt habe bekannt vorkommt, soll sich doch einmal diesen Post anschauen.
Und wer sich nun fragt, was aus der wunderschönen roten Pflanze (deren Namen ich natürlich vergessen habe) geworden ist, hier habe ich ein Bild von ihr. Man hat mir gesagt, dass sie sehr genügsam ist und eigentlich ideal, für Leute ohne grünen Daumen. In den Sommerferien hat sich eine Freundin darum gekümmert und nach den Ferien ging es der roten Schönheit immer schlechter. Sie wuchs noch, verlor aber jegliche Farbe und irgendwann gab ich sie auf.
Also hier das Bild:

Bücher gefunden

Ich liebe es, wenn man seine Bücher so "entsorgt", dass man sie anderen zugänglich an einer Strassenecke deponiert. So kann jeder sich selber bedienen und auf diese Weise bin ich schon einige Male an spannende Exemplare heran gekommen. Am Samstag waren es folgende Bücher:
Kennt jemand den Autor Peter Tremayne? Ich habe noch nie etwas von ihm gehört, die Bücher klingen aber nicht schlecht. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und werde euch dann ausführlich berichten, wie sie mir gefallen haben. Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Abend und bis bald.

Ganz liebe Grüsse
Eponine

Sommersehnsucht

Sommersehnsucht - Nora Roberts

Beschreibung:
Gefühlvoll und berührend: der zweite Roman des großen Jahreszeiten-Zyklus
Freundschaft und Liebe - das geht nicht zusammen. Zu dumm nur, dass sich Emmas langjähriger Freund Jack, ein erfolgreicher Architekt, völlig überraschend als ihre große Liebe erweist. Nun steckt die Floristin der erfolgreichen Hochzeitsagentur »Vows« in der Klemme, zumal sie weiß, wie sehr Jack an seiner Freiheit hängt. Doch auch Jack muss erkennen, dass seine Gefühle für Emma über Freundschaft hinausgehen. Gut, dass die romantische Emma immer auf ihre drei besten Freundinnen Parker, Mac und Laurel zählen kann!

Inhalt (kann Spoiler enthalten):
Emma ist glücklich mit ihrem Leben und auch mit ihrem Beruf. Als Floristin der Hochzeitsagentur "Vows" kann sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen und mit ihren Händen wahre Kunstwerke formen. So schafft sie es, jeder Hochzeitsdekoration den perfekten letzten Schliff zu geben und jeder Braut einen unvergesslichen Tag zu schenken. Sie ist durch und durch romantisch veranlagt. Schliesslich hat sie in Liebesdingen auch immer ihre Eltern vor Augen, deren Liebesgeschichte kein Auge trocken lässt. Und nun steckt auch noch Mac, eine ihrer drei besten Freundinnen und Mitarbeiterin der Agentur, mitten in ihren eigenen Hochzeitsvorbereitungen. So ist es nur verständlich, dass auch Emma zu träumen beginnt. Es ist aber nicht so, dass sie an keine Männer heran geraten würde. Im Gegenteil: mit ihrer Schönheit und ihrem unwiderstehlichen Charme wickelt sie jeden Mann um den Finger und das Problem ist meistens nicht, einen Mann zu finden, sondern ihn wieder los zu werden oder ihm zu sagen, dass sie kein Interesse hat. Doch in diesem ganz speziellen Fall, geht es nicht um einen Mann für ein paar Dates und eine gemeinsame Nacht, es geht um den Mann fürs Leben. Und ausgerechnet jetzt hat Emma Gefühle für Jack, mit dem sie eine langjährige Freundschaft verbindet und der ausserdem so gar nichts von einer Beziehung, Heiraten und Kinder haben hält. Dass ihre drei Freundinnen und deren Familien auch schon seit Ewigkeiten mit Jack befreundet sind, macht die Sache nicht einfacher. Denn wenn es mit ihnen beiden nicht klappen würde, wären einige Freundschaften zum Scheitern verurteilt oder für lange Zeit belastet.

Meine Meinung:
Ich wollte die ersten beiden Bände des Jahreszeiten-Zyklus unbedingt nacheinander lesen. Ich finde, dass man so ein besseres Gefühl für die Figuren und die ganze Geschichte bekommt. Auch wenn es in den Büchern von Nora Roberts in der Regel ein Happy End gibt und auch wenn die Geschichten an sich sehr absehbar sind, finde ich sie einfach nur schön zum Lesen. Jedes Problem löst sich irgendwann und jede Geschichte findet ein Ende. Freundinnen halten zusammen und Männer sind einfach nur romantisch. Aber es sind nicht nur diese kitschigen Klischees, welches für mich die Bücher so lesenswert machen. Meiner Meinung nach sind es - und ich wiederhole mich in meinen Rezensionen von Büchern von Nora Roberts - die wunderschönen und detaillierten Beschreibungen, die Liebe zum Detail und die Illusionen perfekter Berufe, Landschaften und Gärten.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Nora Roberts
Taschenbuch: 428 Seiten
Verlag: Heyne
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Katrin Marburger
ISBN 978-3-453-40742-8

Versöhnungen

Von einer lieben Freundin

Neuzugänge

Ich bin so froh, dass mein Buchkaufverbot aufgehoben ist und ich möchte euch gerne meine neuen und selbst gekauften Bücher zeigen:



Es handelt sich bei allen Büchern um Fortsetzungen von Reihen und bei den Romanen von John Grisham um Teile seines Weks, welche aber nicht nach einer bestimmten Reihenfolge gelesen werden müssen.

Frühlingsträume

Frühlingsträume - Nora Roberts

Klappentext:
Gemeinsam mit ihren Freundinnen Parker, Laurel und Emma betreibt Mac eine erfolgreiche Hochzeitsagentur. Sie lebt und arbeitet mit den drei wichtigsten Menschen in ihrem Leben - wozu braucht sie da noch einen Mann? Doch als Mac den charmanten und intelligenten Carter trifft, gerät ihr so gut ausbalanciertes Leben ins Wanken. Gibt es die große und ewige Liebe wirklich?

Inhalt:
Mac ist eine totale Chaotin, in ihrem Leben, lässt sie sich von ihrer Mutter unter Druck setzen und immer wieder ein schlechtes Gewissen einreden, wenn sie nicht sofort spurt und auch in ihrer Wohnung sieht es manchmal so aus, als hätte ein Wirbelsturm gewütet, was auch immer wieder irgendwie stimmt. Nur in ihrem Job ist sie eine totale Perfektionistin und immer zur Richtigen Zeit am richtigen Ort. Für die Hochzeitsagentur "Vows" die sie mit ihren drei besten Freundinnen betreibt, arbeitet sie nämlich als Fotografin. Dies tut sie mit einer sagenhaften Präzision und Hingabe, was was für ihr grosses Hers spricht. Doch in Liebesdingen scheint sie nichts auf die Reihe zu kriegen. Dies ist wenigstens das, was sie sich immer selber einredet. Sie rennt davon, sobald es ernst wird und mit dem schlechten Beispiel ihrer Mutter vor Augen, welche bereits mehrmals verheiratet war und immer wieder neue Typen an der Angel hat, will sie sich eigentlich gar nicht auf Beziehungen einlassen, da diese ja trotzdem zum Scheitern verdammt scheinen. Als dann jedoch der gutaussehende Carter in ihr Leben tritt und dieser ihr gesteht, dass sie sein Leben lang seine grosse Jugendliebe war und auch noch mit seiner charmanten Tollpatschigkeit punktet, beginnt sie, an ihrer Überzeugung zu zweifeln. Zum Glück hat sie so gute Freundinnen, die immer für sie da sind und diese komplizierte Lebenssituation mit ihr durchstehen. Wird es Carter schaffen, ihr Herz zu gewinnen?

Meine Meinung:
Dies ist erst mein zweites Buch von Nora Roberts und ich schäme mich ein wenig, dass ich nicht schon mehr von ihr gelesen habe. Wo Nora Roberts draufsteht ist für mich ein unterhaltsamer Frauenroman gemischt mit Intelligenz und Tiefgründigkeit drin. Sie hat eine eigene Handschrift, eine ganz besondere Art, ihre Protagonistinnen mit Stolz und Witz auszustatten und ihre Beschreibungen von Landschaften, Wohnsitzen, Gefühlen oder auch ganz oberflächlichen Dingen wie Kleidern und Blumen sind mit einer grossen Liebe zur Geschichte und Freude am Erzählen gespickt.

Zusätzliche Infos:
Autorin: Nora Roberts
Taschenbuch: 443 Seiten
Verlag: Heyne
Sprache: Deutsch
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Katrin Marburger
ISBN 978-3-453-40742-8

Dangerous Deal

Dangerous Deal - Andreas Schlüter

Dieses Buch habe ich von lovelybooks zur Verfügung gestellt bekommen, dafür bedanke ich mich herzlich. Mein Dank geht auch an den Kosmos Verlag und an den Autor Andreas Schlüter für seine aufmerksame und geduldige Betreuung der Leserunde.

Beschreibung:
Durch den tragischen Verkehrstod seines Nachbarn Sebastian König gelangt der 17-jährige Christoph Renner in den Besitz einer CD, deren Inhalt er zunächst nicht versteht. Bald stellt sich heraus, dass die Daten darauf höchst brisante Information über Steuerhinterziehung einiger Mitglieder der High Society enthalten. Christoph soll die CD für einen halbe Million Euro verkaufen - angeblich an den BND. Doch dann wird sein Kontaktmann erschossen, Christoph erhält von den geheimnisvollen Drahtziehern ein verlockendes Angebot und gerät plötzlich selbst in Gefahr...

Inhalt:
Als Christoph an einem ganz normalen Tag nach Hause kommt und vor seinem Haus ein Polizeiauto stehen sieht, beschleicht ihn ein mulmiges Gefühl. Dieses beweist sich sehr bald als sinnvoll; die Polizisten im Haus wollen ausgerechnet mit Christoph sprechen. Sie fragen ihn nach seinem Nachbar, Sebastian König, bei dem er ab und zu Fussball geschaut hat. Er erfährt, dass Sebastian bei einem Verkehrsunfall gestorben ist und bevor er diesen Schock verdauen kann, kommt die nächste Überraschung. Dieses Mal ist es jedoch auf den ersten Blick eine positive Sache, Christoph erbt nämlich Sebastians Laptop. Er startet ihn auf und merkt, dass dieser fast gar nichts enthält. Nur eine geheimnisvolle Datei mit langen Zahlenreihen scheint sich darauf zu befinden. Christoph wird daraus jedoch nicht schlau und zieht seine beiden besten Freunde, Benni und Lukas ins Vertrauen. Als Christoph dann aber von zwielichtigen Gestalten kontaktiert wird und eine grosse Summe Geld für die Daten angeboten bekommt, merken die drei endgültig, dass sie es hier wohl mit einer grossen und gefährlichen Sache zu tun haben. Die drei Freunde setzen alles daran, das Rätsel aufzulösen und bringen sich dabei in grosse Gefahr.

Meine Meinung:
Leider muss ich sagen, dass mir das Buch nichr so gut gefallen hat. Ich muss aber festhalten, dass ich die Geschichte selber eine sehr gute Idee finde, dass mir einfach die Umsetzung nicht so passt. Von Anfang an kam ich mit dem Schreibstil nicht klar, welcher mir viel zu oberflächlich und simpel war. Hintergründe, wie die Familie der Protagonisten oder auch ihr Schulalltag wurden nur in Nebensätzen erwähnt und ich persönlich finde, dass die Charakter der Protagonisten zu wenig differenziert und ausgearbeitet waren. Ich mag es einfach, wenn ich ein bisschen etwas über die Vergangenheit, Wertvorstellungen, Träume, familiären Hintergründe, oder einfach sonst etwas persönliches der Figuren erfahre, was hier aber fast gar nicht der Fall war. Auch verlor die Geschichte irgendwann ihren Realitätsbezug und einige Situationen waren mir einfach zu unlogisch.
Es tut mir sehr leid, dass ich dieses Buch nicht weiter empfehlen kann und ich kenne auch wirklich keine Jugendlichen zwischen zehn und zwanzig Jahren, denen ich mit diesem Buch eine Freude machen könnte, weil diese jungen Menschen einfach anspruchsvollere und komplexere Bücher lesen.

Zusätzliche Infos:
Autor: Andreas Schlüter
Kartonierter Einband: 300 Seiten
Verlag: Kosmos Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-440-12930-2

Heute 19.30: Entführung

"Hau ab, Bitch" und "Verpiss dich, Schwuchtel" sind nur zwei kleine Änderungen im Text von Mozarts "Die Entführung aus dem Serail", welche sich die Regisseurin Lydia Steier für die Inszenierung im Stadttheater Bern erlaubt und ausgedacht hat. Viel auffallender sind Änderungen von Geschlechtsidentitäten (Bassa Selim als Frau und Osmin als Frau mit Männergestalt) und einige szenische Details, darunter offensichtliche sexuelle Andeutungen (wie so häufig bei Mozart-Inszenierungen).
Zugegeben geben das Libretto und vor allem auch Mozarts musikalische Umsetzung sehr viel Raum für Interpretationen jeglicher Art und mit genau dieser Inszenierung ist eine durchdachte und sinnvolle Interpretation aus weiblicher Sicht gelungen; Frauen, welche zu sich selber finden und sich nicht mit den zu Mozarts Zeit herrschenden Frauen- und Männerbilder, sowie heutigen Rollenklischees zufrieden geben.
Eine Inszenierungen, welche den Darstellern sehr viel abverlangt und vom Publikum einiges an Hintergrundwissen fordert. Dies wurde der Regie allerdings zum Verhängnis: das konservative Berner Premierenpublikum habe beim Auftritt der Regie grosszügig Pfiffe und Buhrufe verteilt, wie mir eine Mitarbeiterin des Stadttheaters Bern mitteilte.

Wer also offen für Neues ist oder sich vielleicht schon auf die eine oder andere Weise mit der "Entführung aus dem Serail" beschäftigt hat, soll sich die Zeit nehmen und dem Stadttheater Bern einen Besuch abstatten. Auch wenn ohne Hintergrundwissen auf den ersten Blick wohl nicht alles klar wird, lohnt es sich, vielleicht auch einmal das Libretto zu lesen und sich mit diesem Opernstoff zu beschäftigen, bevor man ahnungslos verurteilt.

Zwei Jahre

In diesem Jahr...
  • ...haben wir uns Freundschaftsringe gekauft
  • ...waren wir in Zagreb, in Travnik, in Wien, bei Inka, in Paris, in Prag, in Konstanz und natürlich in Zürich, in Bern, in Chur...
  • ...waren wir im mehrmals Konzert, in der Oper und immer wieder im Kino, und du hast fast alle meine Konzerte besucht (und das waren sehr viele)
  • ...haben wir fast den ganzen Sommer zusammen verbracht und waren unter anderem 20 Tage mit InterRail unterwegs
  •  ...habe ich deine Familie in Bosnien kennen gelernt
  •  ...sind wir an der Aare entlang gejoggt (mein erstes und bisher einziges Mal Sport in Bern)
  • ...waren wir endlich libanesisch Essen
  • ...haben wir uns gegenseitig Rosen geschenkt
  • ...haben wir uns auch manchmal gestritten und angeschrien, aber immer wieder versöhnt
  • ...haben wir gelernt, wer unsere wahren Freunde sind, was uns nicht immer leicht fiel
  • ...waren wir am Polyball
  • ...haben wir zum ersten Mal Weihnachten und Silvester zusammen verbracht
  • ...haben wir realisiert, wie stark und gross unsere Beziehung ist
  • ...mussten wir ganz viele andere Beziehungen in die Brüche gehen sehen
  • ...hast du mich an meinem zwanzigsten Geburtstag mit dem besten Geschenk überhaupt überrascht
  • ...haben wir uns gegenseitig Liebesbriefe geschrieben (ich ein wenig mehr als du;-) )
  • ...haben wir zusammen gekocht, gelesen, gelacht, geweint, uns geärgert
  • ...haben wir fast jeden Tag telefoniert (das war "meine Schuld")
  • ...haben wir tausende tiefgründige Gespräche geführt und genau so viel mal herum gealbert
  • ...haben wir unzählige Male "ich liebe dich" gesagt und es auch so gemeint

Danke für alles. Es soll immer so weiter gehen, ich möchte schliesslich einmal mit dir zusammen ziehen und dann endlich meine Katze und meine Bücherwand bekommen :-)
Ich liebe dich!

Avocado-Kerne

Diese drei Kerne habe ich bis zur Hälfte mit Wasser bedeckt. Das habe ich so im Internet gelesen und die Kerne sollen innerhalb von zwei Wochen bis zwei Monaten Wurzeln bekommen und zu treiben beginnen. Laut Bildern, die man findet, ist es eigentlich egal, welche Hälfte im Wasser ist und welche oben und ich schaue jetzt einfach einmal, ob das funktioniert. Hat jemand Erfahrung mit der Avocado-Zucht?

Der Liebste und ich fahren heute bis morgen nach Konstanz. Am Montag sind wir zwei Jahre zusammen und ich schenke ihm dieses Wochenende zum Jahrestag. Wir werden ein tolles Hotel haben und uns die Bäuche mit Kaffee, Kuchen und anderen Leckereien vollschlagen.

Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenede und bis bald

Eponine

Im Briefkasten



Dangerous Deal - Andreas Schlüter

Das Buch habe ich schon lange erwartet und nun lag es endlich, endlich in meinem Briefkasten.
Ich habe Dangerous Deal bei Lovelybooks gewonnen und kann dort wieder bei einer Leserunde teilnehmen. Der erste Eindruck ist schon ganz gut. Es liest sich sehr leicht und die Sprache ist schlicht und einfach gehalten. Vielleicht ist das alles ein wenig zu simpel, aber je nachdem, wie genau sich die Geschichte noch entwickelt, ist es nicht so tragisch. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Ganz liebe Grüsse
Eponine

Neuzugang

Dieses Buch durfte ich gestern von der Post abholen und es ist das erste Buch, das ich nach meinem selbstauferlegten Buchkaufverbot gekauft habe. Weitere werden schon ganz bald folgen.

Klappentext:
Tamara hat immer nur im Hier und Jetzt gelebt und nie einen Gedanken an morgen verschwendet. Bis sie ein Tagebuch findet, in dem ihre Zukunft schon aufgezeichnet ist. Cecelia Ahern erzählt in ihrem Weltbestseller eine verzaubernde Geschichte darüber, wie das Morgen die Gegenwart verändern kann. Nach dem Selbstmord ihres Vaters muss die junge Tamara aus ihrem Dubliner Glamour-Leben zu einfachen Verwandten aufs Land ziehen. Ihre Mutter ist vor Trauer über den Tod ihres Mannes kaum ansprechbar, und fernab ihrer Freunde fühlt sich Tamara völlig alleingelassen. Das einzig Interessante an dem abgelegenen Ort, an dem sie jetzt leben muss, scheint die ausgebrannte Ruine des alten Kilsaney-Schlosses. Doch dann entdeckt Tamara ein geheimnisvolles Buch: ein Tagebuch, in dem ihr eigenes Leben aufgeschrieben ist. Und zwar immer schon der nächste Tag! Es führt Tamara zu den verborgenen Geheimnissen ihrer Familie und hilft ihr, den Weg zu Liebe und Zukunft zu finden.

Lange nicht mehr so geweint...

Marina Abramovic and Ulay started an intense love story in the 70s, performing art out of the van they lived in. When they felt the relationship had run its course, they decided to walk the Great Wall of China, each from one end, meeting for one last big hug in the middle and never seeing each other again. at her 2010 MoMa retrospective Marina performed ‘The Artist Is Present’ as part of the show, a minute of silence with each stranger who sat in front of her. Ulay arrived without her knowing it and this is what happened:




Gefunden bei Anna und sofort mitgenommen...


Und ich möchte Quietschie und ℳimikry ganz herzlich hier begrüssen. Fühlt euch wie zu Hause und macht es euch gemütlich. Auf Kommentare freue ich mich immer sehr und melde mich gerne zurück.

Ganz liebe Grüsse an alle
Eponine

Winterbirnen

Winterbirnen, Rolf Ersfeld

Ein Rezensionsexemplar vom IL-Verlag. Herzlichen Dank!

Klappentext:
Eiskalt, doch zuckersüß sind die Birnen, die sich drei Kinder im deutschen Nachkriegswinter teilen. Die Früchte werden gleichsam zu einer Allegorie ihrer lebenslangen, turbulenten Freundschaft mit guten und schlechten Phasen.
Luisa umgibt ein dunkles Geheimnis, das sie auch ihrem treuesten Freund Joe nicht offenbaren kann und mehr Distanz zu ihm hält, als sie im Grunde ihres Herzens möchte.
Ben verliebt sich in die bezaubernde Biologin Belle, die auch Joe heimlich verehrt. Als sie beruflich in Afrika weilt und schwer erkrankt, droht Tom, ihr Arzt, das geordnete Leben auf den Kopf zu stellen. Und dann löst die rassig schöne Lilly, die sich ihrer erotischen Wirkung nicht bewusst ist, eine schicksalhafte Wendung aus.
Feinfühlig und fesselnd entwickeln sich die unterschiedlichen Charaktere und das diffizile, zum Teil geheimnisvolle Gefühlsgeflecht. Aber auch das leidenschaftliche Sevilla, die Liebe zu Wein und klassischer Musik machen diesen Roman zu einem genussvoll packenden Erlebnis.

Inhalt:
Joe ist ein sehr aufmerksamer und sensibler Junge. Er sieht, dass Luisa kein Pausenbrot mitgebracht hat. Aber weil er die schrumpelige aber süsse Birne aus dem Garten dabei hat und selber schon satt ist, gibt er ihr die köstliche Frucht. Seit diesem Tag halten die beiden Kinder zusammen. Gegen Kälte und ihre Familienprobleme und gegen die bösartige Kindergärtnerin Schwester Caritas. Dann beobachtet Joe eines Tages, wie Ben, der Neue, von Schwester Caritas gequält wird. Um ihm ein wenig Trost zu spenden, schenkt er ihm eine der Birnen, die er seit der Begebenheit mit Luisa immer bei sich trägt. Ben greift dankbar zu und gehört von da an auch zu ihrem kleinen Kreis. Dass ihre Freundschaft ein ganzes Leben andauern wird, wissen sie zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht.
Aber als Joe und Ben bei einer Wanderung von einer Lawine verschüttet werden, beginnt Joe, sich Gedanken über sein Leben und die Freundschaft zu Ben und Luisa und weiteren guten Freunden zu machen. Schwester Amrei kümmert sich im Krankenhaus liebevoll um die beiden Überlebenden und als Joe merkt, dass die bezaubernde Krankenschwester sich für sein Leben zu interessieren scheint, erzählt er ihr die Geschichte ihrer Freundschaft. Von Ben, der immer beliebter bei den Frauen war und sich schlussendlich seine schöne Belle gesichert hat, aber auch mit ihr noch nicht genug hatte. Von Luisa, welche ein Geheimnis mit sich herum trägt und immer den schlichtenden und vermittelnden Part in ihren Beziehungen übernommen hat. Und auch von Lilly und Tom, Paul und Lucas und allen anderen, welche zum Kreis dazu gehören oder sonst irgendwie das Leben eines jeden anderen mitbeeinflussen.

Meine Meinung:
Die Idee der Geschichte mit dieser Rahmenhandlung zwischen Amrei, Ben und Joe und der eigentlichen Geschichte, welche Joe erzählt, finde ich sehr gelungen. Nur wirkt Joe nicht als Erzähler der einzelnen Rückblenden, sondern eine äussere und allwissende Erzählerfigur. Dies hätte aber gut zur Rahmenhandlung gepasst. Und ich finde es schade, dass die Rahmenhandlung, also Amrei und Joe, im Verlauf der Geschichte einschläft, weil fast nichts mehr von ihnen berichtet wird.
Auf 338 Seiten passiert so viel, dass ich den Autor Rolf Ersfeld für diese grandiosen Einfälle und Verstrickungen bewundere. Wie packt man so viel Handlung auf so wenig Seiten? Mein herzliches Kompliment zu diesem wahnsinnig starken Buch, auch wenn man an einigen Stellen die Länge gewisser Szenen bemerkt.

Zusätzliche Infos:
Autor: Rolf Ersfeld
Paperback: 338 Seiten
Verlag: IL-Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-905955-25-5

Der andere Ort

Der andere Ort - Stefan Stergiannis

Klappentext:
Zwischen dem Land der Träume
und der realen Welt
existiert noch ein anderer Ort.
Ein Ort,
zu klein,
um jemals erwachsen zu werden.

Von philosophischen Höhenflügen bis zu den Abgründen der menschlichen Seele.
Von Trugbildern und Schattenwesen bis zu Gesprächen mit Übersinnlichem und dem Leben aus der Sicht eines Baumes.
Von zukünftigen Vergangenheiten und vergangenen Zukünften.
Von Realitäten, die niemand jemals durchleben sollte, und von Begebenheiten von solch schlichter Schönheit, dass man sich wünscht, es gäbe sie wirklich.

Inhalt:
Dieses Buch beinhaltet zehn Kurzgeschichten unterschiedlicher Länge. Besonders zu erwähnen ist die erste Geschichte, welche auch dem Buch den Namen gegeben hat und mit Abstand die längste Geschichte ist. Auf hundert Seiten entführt uns Stefan Stergiannis in das Leben eines zehnjährigen Jungen, welcher von seinem alkoholabhängigen Vater nur Zurückweisung und Gewalt erfährt und auch in der Schule von seinen Mitschülern gehänselt wird. Als Tom sich einmal wehrt, werden zwei Mitschüler leicht verletzt und er muss als Strafe Freiwilligenarbeit leisten. Seine Aufgabe ist es, den alten Mann Vladjo zu besuchen, dessen Einkäufe in die Mietwohnung zu schleppen und sich mit ihm zu unterhalten. Und die beiden unterschiedlichen Menschen werden bald so etwas wie Freunde und es ist Vladjo, der eine Lösung für Toms Probleme hat. Tom soll lernen, sich an den "anderen Ort" zu flüchten.
In seinen anderen Kurzgeschichten lässt uns Stefan Stergiannis tief in die Gedanken von Bäumen einblicken und er scheint sogar einen heissen Draht zu Gott zu haben. Auch ein Serienkiller aus dem Mittelalter und ein Heckenmonster kommen in den Geschichten vor und lassen jede einzelne Erzählung zu einem schaurig schönen und philosophischen Märchen werden.

Meine Meinung:
Vor allem die erste und längste Geschichte "der andere Ort" gefällt mir sehr gut. Auch einige der anderen Erzählungen wie "0800-Gott" und "die Rast" sprachen mich sehr an. Insgesamt sind mir die Geschichten in Kombination und somit das ganze Buch ein wenig zu düster und fatalistisch. Es fehlen mir dazwischen einige lebensbejahende und hoffnungsvolle Geschichten mehr. Ansonsten muss ich aber den Schreibstil sehr loben. Alles in allem ein Buch, welches ich neben und zwischen anderen Büchern lesen würde um immer wieder genug Pausen zwischen die einzelnen Geschichten machen zu können.
Mein herzlicher Dank gilt noch einmal dem C. F. Portmann Verlag für dieses philosophische Buch.

Zusätzliche Infos:
Autor: Stefan Stergiannis
Taschenbuch: 250 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN 978-3-906014-16-6

Lese-Statistik Februar 2013

Hallo zusammen

Zuerst einmal müsste ich mich ein wenig schämen, ich habe im Februar fast gar keine Bücher gelesen. Aber ich schäme mich gar nicht so sehr, ich frage mich nur, wo all meine Zeit geblieben ist...

Hier also meine im Februar gelesenen Bücher:


Montauk - Max Frisch

Ein Schriftsteller lernt auf Lesereise in den USA eine junge Verlagsangestellte kennen. Sie verbringen ein Wochenende in Montauk, auf der nördlichen Spitze von Long Island. Max Frisch erzählt die Geschichte einer kurzen Affäre und zugleich eines ganzen Lebens.

Ein aufwühlendes und sehr intellektuelles Gesamtkunstwerk, welches viel von seinen Lesern fordert.

Meine Rezension





Der Märchenerzähler - Antonia Michaelis

Abel ist ganz anders als alle anderen Jungs in seinem Jahrgang. Er ist still, traurig und geheimnisvoll. Und er verkauft auf dem Schulhof Drogen. Aber das ist es nicht, was Anna so fasziniert. Vielmehr hat Abel eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die so gross und mächtig ist, dass sie über Leben und Tod entscheidet.

Ein einfühlsames Jugendbuch über die erste grosse Liebe, Freundschaft und Armut.

Meine Rezension





Wenn ich gross bin, flieg ich zu den Sternen - Kathrin Aehnlich

Vom Kleinsein und vom Grösserwerden, von Christenlehre und Ernst Thälmann, von Gruppenratswahl und Schnäppchen im Gemüsekonsum: Kathrin Aehnlich erzählt von einer ostdeutschen Kindheit in den 60er Jahren, wie sie viele erlebt haben. In abgründig-ironischen Geschichten entlarvt sie Rollenklischees und Sprachhülsen und führt eine Welt vor, in der der Duft der grossen weiten Welt genauso verlockend scheint wie ein Pioniernachmittag im Kosmonautenzentrum.

Meine Rezension






Der Richter - John Grisham

Der alte Richter ist tot. Erschüttert steht sein Sohn Ray im Abeitszimmer, wo er den Verstorbenen gefunden hat, da fällt sein Blick auf einige Kartons. Was er darin findet, hätte er im Haus seines strengen, stets korrekten Vaters nie erwartet. Hatte der Richter ein düsteres Geheimnis? Ray beschliesst zu schweigen und auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Doch es gibt jemanden, der weiss, was Ray versteckt - und der es unbedingt haben will. Um jeden Preis.

Meine Rezension






Der andere Ort - Stefan Stergiannis

Eine Sammlung düsterer und nachdenklich stimmender Kurgeschichten von fremden Welten, Familien, der Natur und längst vergangenen Zeiten.
Ein Buch, welches sich fast gar nicht an einem Stück lesen lässt, weil die verschiedenen Inhalte zu komplex und bewegend sind, um andauernd von einer Geschichte zur nächsten zu wechseln.

Meine Rezension




Gelesene Bücher: 5
Gelesene Seiten: 1495
Durchschnittliche Seitenzahl pro Tag: 53.4
Neuzugänge: 4