Weihnachtskrimi Folge 1


Zuerst einmal
Herzlich willkommen Irmi.


Dann
Ab heute werde ich versuchen, jeden Tag eine Folge meines Weihnachtskrimis zu posten (als Adventskalender). Viel Spass beim Lesen und Mitfiebern.

Wattenweiche Flocken schwebten zu Boden und bedeckten Strassen und Dächer. Weisse Kristalle setzten sich auf Fensterscheiben fest und die Kälte liess Seen und Flüsse über Nacht gefrieren.
Trotz der friedlichen Stimmung lag Hektik in der Luft, es war der erste Dezember und Weihnachten eilte in viel zu grossen Schritten herbei. Die letzten Geschenke mussten gepackt, Ferien gebucht und Familienfeiern organisiert werden. Aber für das Fest der Liebe lohnte sich dieser Aufwand, man feierte es ja nur einmal im Jahr.
„Eigentlich schade, so kurz vor Weihnachten sterben zu müssen“, brummelte Forchel in sich hinein als er vor der Türe des Ateliers stand und seinen Finger lange auf dem Klingelknopf liegen liess.
Ruckartig öffnete sich die Türe.
„Wird ja mal Zeit“, fluchte Forchel, „verdammt, ist das eine Kälte.“
„Sorry Chef, wir mussten zuerst ein paar Fotos machen und Abdrücke. Du weisst ja“, rief ihm Mirko Hänel von der Spurensicherung zu.
„Jaja, aber was ist genau passiert?“, schnauzte Forchel als er sich des Mantels entledigte und diesen einem bereit stehenden Polizisten überreichte.
Dieser drapierte den Mantel auf einem Stuhl beim Eingang und setzte sich dann.
„Sieht scheusslich aus“, murmelte er und sein fahles Gesicht hob sich fast nicht von der Wand ab.
„Sandra Volkerz, 32 Jahre alt, Schriftstellerin. Kein Mann, kein Freund, keine Kinder. Wie es scheint auch keine Freunde und keine Eltern.“
„Wer hat sie gefunden?“
„Der Briefträger, er wollte eine Unterschrift, klingelte an der Haustüre und ging dann zum Atelier. Dort war sie meistens anzutreffen. Als er auch dort klingelte und nicht geöffnet wurde, schaute er durch die Scheiben und sah dort ihre Haare am Boden. Also benachrichtigte er uns.“
„Was für Bücher schrieb sie?“
„Politische Bücher. Sie war sehr kritisch und ihre Bücher klagten stets irgendwelche Parteien oder Ideen an. Ein Wunder, dass sie kein Pseudonym benutzte.“
„So kritisch?“
Der junge Mann nickte nur.
„Und wie sieht es da drin aus?“, fragte Forchel und deutete mit dem Kopf ins Atelier hinein.
Der Polizist trat einen Schritt zurück und gab so den Weg ins Atelier hinein frei.
Forchel sah zuerst die Haare der Frau. Blonde Haare, aber sie waren blutgetränkt.
Dann sah er ihren Kopf.
Er wandte sich ab.

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